Bundesliga

Bundesligafinale Rotenburg an der Fulda: Weil am Rhein und Kelheim-Gmünd im Goldfinale

08.02.2025 08:44

Titelverteidiger SV Kelheim-Gmünd und der letztjährige Bronzegewinner ESV Weil am Rhein bestreiten am Sonntag, 9. Februar, beim Bundesligafinale in Rotenburg an der Fulda das Goldfinale mit der Luftpistole. Weil am Rhein setzte sich im ersten Halbfinale 3:0 gegen die SSG Dynamit Fürth durch, anschließend zog Kelheim-Gmünd mit einem 3:2 gegen den SV 1935 Kriftel nach. Tickets gibt es noch an der Tageskasse, sowohl das Bronze- (9.00 Uhr) als auch das Goldmatch (12.00 Uhr) werden live auf Sportdeutschland.TV übertragen.

Foto: DSB / Greifen am Sonntag nach Gold mit der Luftpistole: Die Männer des ESV Weil am Rhein.
Foto: DSB / Greifen am Sonntag nach Gold mit der Luftpistole: Die Männer des ESV Weil am Rhein.

Halbfinals: Weil am Rhein & Kelheim-Gmünd setzen sich durch

Ergebnisse Halbfinale
SV Kelheim-Gmünd vs. SV 1935 Kriftel: 3:2 (1881:1895)
SSG Dynamit Fürth vs. ESV Weil am Rhein: 0:3 (1876:1889)

SV Kelheim-Gmünd vs. SV 1935 Kriftel: 3:2 (1881:1895)
Für viele war es das vorweggenommene Finale, schließlich trafen mit dem Titelverteidiger aus Kelheim-Gmünd und dem Nordmeister aus Hessen zwei absolute Top-Teams mit Weltklasseschützen aufeinander. Beide Teams nahmen eine Veränderung im Vergleich zum Viertelfinale vor: Andreas Köppl (für Christoph Schultheiß) feierte auf Kelheimer Seite seine Premiere beim Bundesligafinale, Mathias Putzmann kam für Oliver Geis in die Mannschaft. Und es begann hochklassig und ausgeglichen: An der Spitzenposition starteten Christian Reitz und Jason Solari mit jeweils 97 Ringen, Debütant Köppl brachte das gleiche Ergebnis auf die Scheibe. Noch besser waren Maximilian Schenk (98) und Ruslan Lunev für Kriftel an Position zwei, der mit sensationellen 99 Ringen das Halbfinale begann. Auf Position fünf fand Putzmann schwer in die Partie, erst sein zehnter Schuss landete in der Zehn, sodass er nach der ersten Serie bereits fünf Ringe Rückstand auf Monika Karsch aufwies. Ganz vorne lieferten sich die internationalen Top-Schützen Solari und Reitz ein phantastisches Duell: Der Schweizer lag nach drei Serien (97, 97, 99) komfortabel mit vier Ringen vorne und brachte am Ende auch den ersten Punkt für sein Team (390:385). Dafür sah es für Lunev und auch Schenk weiterhin blendend aus, während Karsch nach der zweiten Serie weiterhin mit fünf Ringen führte. Demnach lief es auf den „Showdown“ zwischen Köppl und Aaron Sauter hinaus, wobei Sauter den anfänglichen Rückstand von drei Ringen aus den ersten zwei Serien in eine Drei-Ringe-Führung gedreht hatte, in der letzten Serie aber mit nur 92 Ringen seinem jungen Gegner aber Comeback-Möglichkeiten gab. Von seinen letzten fünf Schüssen musste er 47 Ringe für den Gleichstand schießen, das machte er mit Bravour und drehte das Match (378:376) wieder in Richtung Kelheim-Gmünd. Letztlich machte Karsch als Letzte am Stand den Sack zu. Köppl sagte im Anschluss: „Ich habe es mir erhofft, dass ich in meiner ersten Saison gleich ins Goldfinale einziehe, Kelheim war ja vorher schon eine Super-Mannschaft. Ich hatte es ein bisschen gespürt, dass es knapp ist und dass ich meinen Punkt machen muss. Ich sah, dass es möglich ist, musste mich noch einmal zusammenreißen und habe den Punkt geholt.“

Foto: DSB / Gewinnen macht einfach Laune: Monika Karsch im Kreis
Foto: DSB / Gewinnen macht einfach Laune: Monika Karsch im Kreis "ihrer" Männer, mit denen sie in das Goldfinale Luftpistole einzog.

SSG Dynamit Fürth vs. ESV Weil am Rhein: 0:3 (1876:1889)
Dieses Duell hatte es natürlich bereits in der Vorrunde gegeben und war – natürlich – hart umkämpft mit dem knapp besseren Ende nach Stechen mit 3:2 (1877:1876) pro Fürth. Die Fürther setzten auf das knapp erfolgreiche Viertelfinal-Quintett, Weil baute einmal um: Für Oleg Omelchuk trat sein ukrainischer Landsmann Viktor Bankin an die Schießlinie. Die ersten Tendenzen sprachen deutlich für Weil: Bankin, Patrick Meyer und Sylvain Garconnot lagen für Weil mit drei bis vier Ringen Vorsprung auf Erfolgskurs. Das Trio hielt zunächst den Vorsprung, und als Enrico Schaich auf Position vier eine formidable 98-er in der dritten Serie schoss, ging auch dieser Zähler an den Dritten des Vorjahres. Auf Position zwei wehrte sich Sören Korn lange erfolgreich gegen Kaderschütze Michael Schwald, musste sich aber ebenso mit einem Unentschieden (381:381) begnügen wie Steve Demierre. Der verpasste nach einer starken Aufholjagd mit einer Acht im letzten Schuss den Sieg gegen Patrick Meyer (376:376). Somit musste der letzte Schuss von Garconnot über das Goldfinale oder notwendige Stechen entscheiden, bei drei Ringen Vorsprung auf Philip Heyer rettete er sein Team mit einer Acht zum 370:369 und zum benötigten dritten Punkt. Überglücklich äußerte sich der erst 20-jährige Enrico Schaich: „Der Einzug in das Goldfinale bedeutet mir sehr viel. Es ist meine erste Bundesligasaison, und deswegen freut es mich mega. Zudem ist es super, dass ich zum Erfolg beigetragen habe und nicht nur mitgezogen werde.“

Viertelfinals: 3:1 für den Süden
Im vergangenen Jahr war der Süden im Halbfinale unter sich. Dieses Mal rettete Nordmeister die Ehre des Nordens, wobei auch die drei anderen Nordlichter den favorisierten Teams aus dem Süden ordentlich Paroli boten.

SSG Dynamit Fürth vs. SV Schirumer Leegmoor 3:2 (1850:1837)
ESV Weil am Rhein vs. Sp.Sch.St.Seb.Pier2000 3:2 (1866:1864)
SV Kelheim-Gmünd vs. Freischütz Wathlingen 4:1 (1888:1855)
FSG Kempten vs. SV 1935 Kriftel 2:3 (1876:1880)

FSG Kempten vs. SV 1935 Kriftel: 2:3 (1876:1880)
0:3 stand es aus Sicht der Nordvereine, nun war es an dem ungeschlagenen Nordmeister aus Kriftel die „Ehre des Nordens“ zu retten. Dazu musste der Neuling aus Kempten geschlagen werden, der mit den Heise-Zwillingen, Michael und Andreas, zwei erfahrene und erfolgreiche (beide viermalige Bundesligameister mit Waldenburg) Schützen an den Positionen eins und zwei aufbot. Und die Süddeutschen begannen perfekt, alle fünf Schützen setzten ihren ersten Schuss in die Zehn. Auch in der Folge lief es für Kempten, denn nach der ersten Serie hieß es auf den Positionen eins bis vier nahezu Gleichstand, Sarah Paul hatte sich sechs Ringe Vorsprung auf Oliver Geis erarbeitet (96:90). Nach knapp 30 Minuten Wettkampfzeit deutete sich das nächste Herzschlagfinale an: 2:2 ergab die Hochrechnung, auf Position zwei zwischen Andreas Heise und Ruslan Lunev könnte es um den entscheidenden Siegpunkt kommen. Und so kam es auch: Christian Reitz (382) und Maximilian Schenk (383) punkteten souverän für Kriftel, Matteo Mastrovalerio (379) und Sarah Paul (377) deutlich für Kempten. Und so schlossen Trainer Detlef Glenz und Teamkollegen Lunev nach seinem 376:372 gegen Andreas Heise in die Arme.

SV Kelheim-Gmünd vs. Freischütz Wathlingen: 4:1 (1888:1855)
Der klare Favorit war natürlich das Team aus Kelheim-Gmünd, das in Rotenburg den „Hattrick“, den dritten Titel in Serie, anstrebte und für viele Fans erneut als Top-Favorit galt. Doch dazu musste der Nord-Dritte aus Wathlingen aus dem Weg geräumt werden, der sich in den vergangenen Jahren als stabile Größe im Norden etabliert hat. Und der Start verlief hochklassig und ausgeglichen: Kelheim-Gmünd schoss deutlich zügiger, die Niedersachsen legten nach. In der Spitzenpartie Jason Solari vs. Sarah Oehns verlief der Auftakt ausgeglichen (96:96), auf den Positionen zwei (Philipp Grimm) und fünf (Monika Karsch) hatten die Kelheimer sich nach Serie eins Führungen mit jeweils vier Ringen Vorsprung erarbeitet. Da Sarah Oehns ihr Anfangsniveau nicht halten konnte und sich Simon Weiß nach anfänglichem Rückstand gegen Cedric Rohbani mächtig steigerte, deutete alles auf einen souveränen 5:0-Erfolg hin. So kam es nicht ganz, denn Sarah Tauermann zeigte eine formidable vierte Serie (98) und sorgte für den Ehrenpunkt. Kelheim zeigte als erstes Luftpistolenteam an diesem Tag keine Nerven und hatte mit Solari (385), Grimm (384) und Weiß (383) drei Schützen, die über 380 Ringe lagen.

ESV Weil am Rhein vs. Sp.Sch.St.Seb.Pier2000: 3:2 (1866:1864)
Zwei Neuner und drei Achter! So miserabel startete Weils Top-Schütze Michael Schwald in den Wettkampf und lief damit seiner iranischen Konkurrentin Haniyeh Rostamiyan - übrigens einzige Frau in diesem Match - hinterher, die mit einer starken 97er-Serie begann. Der Drittplatzierte aus dem Vorjahr lag nach den ersten Hochrechnungen dennoch vorne, da Oleg Omelchuk, Patrick Meyer und Sylvain Garconnot führten. Aber es blieb auch in diesem zweiten Viertelfinale extrem spannend, die Positionen eins und vier (pro Pier), drei und fünf (pro Weil) waren mehr oder weniger deutlich, sodass in der Partie Oleg Omelchuk vs. Robin Januszek die Entscheidung fallen musste. Nach drei Serien hieß es Unentschieden (282:282), ehe der Ukrainer all seine Routine mobilisierte, mit 94:90 die letzte Serie gewann und sein Team in das Halbfinale gegen Fürth brachte.

SSG Dynamit Fürth vs. SV Schirumer Leegmoor 3:2 (1850:1837)
Die Favoritenrolle war klar verteilt: Fürth als Südmeister traf auf Leegmoor, das sich das erste Mal überhaupt für das Bundesligafinale qualifiziert hatte. Doch der Start für die Fürther verlief mehr als holprig: Sandra Reitz an Position eins begann mit einer Zehn, schoss dann aber vier Achter-Wertungen in Folge und geriet somit gegenüber Sander Nooij in Rückstand. Und auch auf den anderen Positionen wehrte sich der Außenseiter mehr als wacker: Dennis Grünhoff und Marel Stürken lagen nach den ersten zehn Schüssen vorne und hielten die Führung auch nach der dritten Zehnerserie. Dagegen lag Fürth mit Sören Korn und Philip Heyer auf den Positionen zwei und fünf vorne. Die Leegmoorer Fans sorgten für einen Heidenlärm, sie wussten, dass eine Sensation im Raum des Möglichen stand. Alles hing von dem Match Steve Demierre vs. Marcel Stürken ab, und der letzte Schuss brachte die Entscheidung: Stürken benötigte eine Zehn zum Stechen, sein Diabolo landete aber in der Sieben.

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