Bundesliga

Bundesliga Luftpistole: Im Norden ein Trio, im Süden ein Septett

18.11.2024 09:20

Klare Tendenzen im Norden, ein „heißer“ Siebenkampf im Süden: So sieht die Lage der beiden Ligen in der Bundesliga Luftpistole aus, wenn es um die Besetzung der insgesamt acht Plätze für das Bundesligafinale in Rotenburg an der Fulda (8./9. Februar 2025) geht.

Foto: Pier / Klar auf Finalrundenkurs! Das Team der Sp.Sch.St.Seb.Pier2000 ist weiter ungeschlagen.
Foto: Pier / Klar auf Finalrundenkurs! Das Team der Sp.Sch.St.Seb.Pier2000 ist weiter ungeschlagen.

Norden: Drei Finalplätze sicher vergeben
Kriftel, Wathlingen, Pier heißen drei Finalisten aus dem Norden. Das ist noch nicht final, aber keine gewagte Prognose, denn das Trio steht mit 14:0-Punkten vorne und hat sechs Zähler Vorsprung auf den fünften Platz. Wathlingen und Kriftel siegten jeweils souverän 4:1 (gegen Lindwedel bzw. Dasbach), Pier gab in dem mit Spannung erwarteten Duell gegen den PSV Olympia Berlin auch nur einen Zähler ab. Robin Januszek, der an Position zwei schoss und mit 379:372 gegen Josefin Eder punktete, zeigte sich zufrieden: „Berlin war definitiv ein Meilenstein, der überwunden werden musste. Wir haben noch die zwei "großen" Gegner der Nordliga vor uns, da sind die Punkte gegen Berlin die Versicherung für das Finalticket gewesen.“ Pier hat im gesamten Verlauf bislang lediglich sieben Einzelpunkte abgegeben und präsentiert sich als echtes Team: „Unsere Mannschaft ist definitiv von dem starken Zusammenhalt geprägt. Die Bundesliga ist für uns nicht nur da, um zu zeigen, was wir sportlich können, sondern auch, damit wir die Gelegenheit ergreifen, um unsere guten Freunde wieder zu sehen und zu feiern“, so Januszek, der nun den restlichen vier Vorrundenwettkämpfen entgegenfiebert: „Einerseits wollen wir es auf jeden Fall versuchen, ohne Niederlage ins Finale einzuziehen, andererseits können wir jetzt auch ganz ohne Druck einen Endspurt einlegen.“

Um den vierten und damit letzten Platz für das Bundesligafinale am 8./9. Februar 2025 in Rotenburg an der Fulda dürfte es einen Vierkampf zwischen Leegmoor, Berlin (beide 8:6), Dasbach und Raesfeld (beide 6:8) geben. Demzufolge war Leegmoor der große Gewinner aus diesem Quartett, denn nur das Team aus dem hohen Norden siegte (4:1 gegen Bassum).

Am Tabellenende gab es zwei große Gewinner: Niedererbach setzte sich 3:2 gegen Bad Westernkotten durch – stark dabei Pascal Wollnitza (383) und Sara Constantino (380) – und hat somit nun vier Punkte Vorsprung vor dem weiterhin sieglosen Schlusslicht Bad Westernkotten. Und auch die SSG Teutoburger Wald machte beim 3:2 gegen Raesfeld einen vorentscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt. Dabei stand der Sieg auf des Messers Schneide, denn im Duell Maximilian Eichhorn vs. Matthias Halke an Position vier musste ein Stechen über den Sieg und somit das Match fallen: Eichhorn schoss eine Zehn, Halke eine Neun – der Jubel war groß: „Es waren zwei sehr wichtige Punkte gegen den Abstieg und endlich auch mal etwas Glück dabei“, so der siegreiche Schütze zu den nun 4:10-Punkten: „Ein Sieg noch und der Klassenerhalt müsste gesichert sein. Da wir beim nächsten Wettkampf Kriftel und Dasbach als Gegner haben, könnte auch noch eine Überraschung drin sein.“

Foto: Ludwigsburg / Für Celine Goberwille und die SGi Ludwigsburg war gegen Philipp Grimm und den SV Kelheim-Gmünd nichts zu holen.
Foto: Ludwigsburg / Für Celine Goberwille und die SGi Ludwigsburg war gegen Philipp Grimm und den SV Kelheim-Gmünd nichts zu holen.

Süden: Spitzenquartett siegt
Ludwigsburgs Teammanagerin Kathrin Hochmuth hatte schon vor dem Duell mit Meister SV Kelheim-Gmünd ein ungutes Gefühl: „Ich wäre entspannter, wenn Kelheim nicht mit zwei Niederlagen zu uns nach Ludwigsburg käme. Die Niederlagen werden Kelheim noch stärker machen.“ Und Hochmuth sollte Recht behalten: Mit 1907 Ringen schoss sich der Titelverteidiger den Frust von der Seele, siegte souverän 5:0 und hatte in Philipp Grimm (385), Monika Karsch (384) und Andreas Köppl (382) drei Athleten, die mehr als 380 Ringe auf die Scheibe brachten.

Der Sieg war auch wichtig, da die beiden führenden Teams, die SSG Dynamit Fürth (3:2 vs. Kempten) und der ESV Weil am Rhein (3:2 vs. München) siegten. Einen „big point“ landete der KKS Hambrücken, der seinen vierten Platz mit einem 3:2 im Verfolgerduell gegen die SGi Waldenburg sicherte. Dabei sorgte Robin Walter im Spitzenduell gegen Camille Jedrzejewski, die französische Silbermedaillengewinnerin mit der Sportpistole in Paris 2024, für den entscheidenden Punkt. Und das unter erschwerten Bedingungen, wie Walter berichtet: „Der Wettkampf gegen Camille war eine recht unsichere Geschichte. Ich kam am Donnerstag erst von der Studierenden-WM aus Indien zurück, war erkältet und habe eine Woche lang nicht trainiert. Das habe ich beim Schießen natürlich deutlich gespürt. Dazu kam natürlich, dass ich weiß, wie gut Camille schießen kann; also durchaus eine Herausforderung. Wir haben beide recht gleich geschossen. Sie ließ mir in der zweiten bis dritten Serie 1 bis 3 Ringe Vorsprung, blieb aber dran und holte dann auf, als ich in der letzten Serie schwächelte.“ So hieß es 385:385, sodass ein Stechen über den Ausgang des gesamten Matches entscheiden musste: Walter traf die Zehn, die Französin nur die Neun. „Beim Stechen selbst kann man nur versuchen, ruhig zu bleiben und das beste hoffen. Und naja: Das hat in dem Fall auch funktioniert“, so Walter erleichtert, denn: „Der Sieg war ganz gut, denn so konnten wir uns ein bisschen mehr Spielraum schaffen, uns von der Tabelle her näher an die besseren Mannschaften heranbringen, und den Abstand zu den hinterherkommenden Mannschaften erweitern. Das ist wichtig, weil die Mannschaften alle recht eng beieinander sind.“

Hambrücken war in der oberen Tabellenhälfte der Gewinner des Wochenendes, in den unteren Regionen war dies die SG Edelweiß Scheuring. Die gewann das Duell gegen Gastgeber SV Altheim Waldhausen mit 3:2 und schob sich mit nunmehr 4:10-Zählern vom Relegationsplatz elf auf Platz neun. David Probst, der an Position zwei mit 376:373 gegen Günther Schwarz einen Punkt beisteuerte, gibt Einblicke in das Team: „Jeder von uns wusste natürlich, dass der Klassenerhalt mit dem Ausgang des Matches auf dem Spiel stehen könnte, und somit war eine gewisse Anspannung spürbar. Doch der Teamgeist war es, der uns geholfen hat die Nervosität zu überwinden und mit einem wichtigen Sieg nach Hause zu fahren.“ Nach dem letzten Schuss war die Erleichterung dementsprechend groß: „Der Sieg gegen Waldhausen war sehr wichtig. Nicht nur für uns als Team, sondern auch für den Klassenerhalt, da wir unglücklicherweise die anderen Wettkämpfe immer wieder sehr knapp verloren hatten.“

In der Tat ist es im Tabellenkeller sehr „eng“: München, Scheuring und Ludwigsburg (4:10) sowie Hitzhofen-Oberzell und Waldhausen (2:12) kämpfen gegen den direkten Abstieg bzw. ermitteln den Relegationsplatz.

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