Bundesliga

Bundesligafinale Rotenburg an der Fulda: Es ist viel Dynamit im Spiel

04.02.2025 09:03

Wenn am 8./9. Februar in Rotenburg an der Fulda die 16 besten Luftgewehr- und Luftpistolenteams an die Schießlinie treten, gibt es nur 15 verschiedene Vereinswappen. Der Grund: Die SSG Dynamit Fürth ist doppelt vertreten, greift sowohl mit dem Luftgewehr als auch mit der Luftpistole nach dem Titel.

Foto: Fürth / Die Luftpistolenschützen der SSG Dynamit Fürth hatten in dieser Saison bislang viel zu jubeln.
Foto: Fürth / Die Luftpistolenschützen der SSG Dynamit Fürth hatten in dieser Saison bislang viel zu jubeln.

„Uns ist bewusst, dass es eine herausragende Leistung für einen Verein ist“, sagt Egbert Klein, Mannschaftsführer des Luftpistolenteams, nicht ohne Stolz. In der Tat, denn in der nunmehr 27-jährigen Bundesligageschichte ist Fürth erst der zweite Verein, dem dieses Kunststück gelungen ist. Die HSG München war der Vorreiter und schaffte dies gleich dreimal (2013, 2014, 2016).

Das Gewehrteam um die Trainer Hubert Bichler und Sonja Pfeilschifter belegte nach der Vorrunde mit nur zwei Niederlagen den hervorragenden zweiten Platz hinter dem verlustpunkfreien Tabellenführer SV Pfeil Vöhringen. Und das nach einem größeren Umbruch: „Die Mannschaft hat sich über die letzten ein, zwei Jahre sehr verjüngt. Diese jungen Schützen sind hoch motiviert, sowohl nationale als auch internationale Erfolge zu erzielen. Wir wussten, dass sie wettbewerbsfähig sind, über die Spitzenergebnisse dieser Saison waren wir dennoch positiv überrascht“, sagt Julian Lawendel, der Mannschaftsführer der Luftgewehrathleten. Namen wie Xenia Mund (18 Jahre, 397 Ringe im Schnitt), Franziska Straßer (19 Jahre, 395,64), Dominik Fischer (23 Jahre, 395,8) oder Sara Lechner (25 Jahre, 395) sorgen für viel frischen Wind. Regelmäßig wurden Ergebnisse jenseits der 1980 Ringe geschossen mit dem Top-Wert von 1985 Ringen. Das Erfolgsrezept? „Die Mannschaft hält zusammen und motiviert sich gegenseitig zu Höchstleistungen. Es ist keine Seltenheit, dass man einige von ihnen auch abseits des Schießstandes zusammen antrifft. Das macht eine starke Mannschaft aus“, so Lawendel, der dann noch nachschiebt: „Alle hatten ein klares Ziel: Finale!“

Dieses Ziel wurde teamintern auch im Luftpistolenteam vereinbart, wie Egbert Klein verrät: „Während eines Trainings in der Saisonvorbereitung erstellten wir aktuelle Steckbriefe. Und siehe da: Alle Schützen gaben dabei als ihr persönliches Saisonziel die Finalteilnahme an. Das war schon ambitioniert – wurde die Vorsaison doch lediglich auf Platz 10 abgeschlossen!“ Doch hinter der kessen Ansage war viel dahinter. Die von „Spielertrainerin“ Sandra Reitz (379,36) angeführte Mannschaft mit dem Spitzenergebnis von 1904 Ringen schoss konstant gut (alle fünf Stammschützen haben einen Schnitt von über 370 Ringen) und bezwang im letzten Match Titelverteidiger SV Kelheim-Gmünd mit 3:2. Damit war sogar der Südmeister-Titel perfekt, und die Gründe für diesen Dynamit-Knaller liefert Klein gleich hinterher: „Wir konnten in der Vorbereitungsphase auf die Saison im RWS-Testschießstand in Fürth unter Anleitung von Florian Schmidt einen ganzen Tag lang die allerbesten Geschosse für unsere Luftpistolen ermitteln. Vielleicht machte das in dem einen oder anderen Fall den kleinen Unterschied zwischen 9,9 als Höchststrafe und einer 10 aus.“ Aber natürlich stimmte nicht nur die Hardware, sondern auch das Team: „Mit Martin Raabe und Corinna Lohse kamen zwei neue Teammitglieder zur Mannschaft, die sich sofort wohlfühlten und uns verstärkten – sowohl sportlich als auch emotional. Sandra nannte das schon mehrfach ein supercooles Team. Es passt einfach!“

Foto: Fürth / Das Luftgewehrteam der SSG Dynamit Fürth geht als Nummer zwei aus dem Süden in das Bundesligafinale.
Foto: Fürth / Das Luftgewehrteam der SSG Dynamit Fürth geht als Nummer zwei aus dem Süden in das Bundesligafinale.

Und das soll es natürlich auch beim Bundesligafinale in Rotenburg an der Fulda, zu dem voraussichtlich eine größere Fanschar die Teams begleitet: „Die komplette Luftgewehr-Mannschaft der 2. Bundesliga und Fans reisen in einem Bus an. Zwei unserer Luftpistolenschützen wohnen in gepflegter Joggingentfernung von Rotenburg entfernt. Ihre Heimatvereine sind schon elektrisiert – wir rechnen mit einer Superstimmung“, sagt Klein, der hofft, dass die Fürther sowohl mit Kurz- als auch Langwaffe an die starke Vorrunde anknüpfen können: „Wir wünschen uns eine Performance, die an unsere Hammer-Saison anschließt und sie erfolgreich abschließt – am Ende wollen wir zufrieden nach Hause fahren.“ Und Lawendel ergänzt: „Im besten Fall wünschen wir uns einen doppelten Erfolg!“

Das gelang der HSG München bei den drei „doppelten Auftritten“ zwar nicht, aber zwei Gold- sowie eine Bronzemedaille für das Gewehrteam waren eine mehr als zufriedenstellende Ausbeute. Bislang gab es für die Dynamit-Familie in der Bundesliga-Historie eine Bronzemedaille aus dem Jahr 2019. Und deswegen schließt Klein mit der Aussage: „Nach zahlreichen nationalen und internationalen Erfolgen könnte so eine Mannschaftsmedaille den Medaillensatz komplettieren.“

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