Bundesliga

Bundesliga Luftpistole: Nervenkitzel bis zum letzten Schuss

06.01.2025 10:00

Das letzte Vorrunden-Wettkampfwochenende der Bundesliga Luftpistole (04.&05.01.2025) hielt, was es versprach. Hochspannung um die letzten Finalplätze und verbissener Kampf um die Nicht-Abstiegsplätze im Norden und Süden. Die Fans an den Bildschirmen und live vor Ort wurden vor dem großen Finale in Rotenburg an der Fulda schon mal heiß gemacht.

Foto: Fürth / Feierlaune bei der SSG Dynamit-Fürth über die Südmeisterschaft und den Finaleinzug.
Foto: Fürth / Feierlaune bei der SSG Dynamit-Fürth über die Südmeisterschaft und den Finaleinzug.

Nord: Nord-Serienmeister Kriftel setzt sich in den direkten Duellen klar durch
Das Finalticket war bereits gebucht, weshalb der ganz große Druck nicht mehr auf den Schultern der Schützlinge von Detlef Glenz lastete. In den direkten Duellen mit den Verfolgern Pier (2. Platz) und Wathlingen (3. Platz) ließen die erfahrenen Schützen rund um Christian Reitz ihre Muskeln spielen. 5:0 gegen Pier mit einem starken Mannschaftsergebnis von 1892 Ringen und 4:1 gegen Wathlingen mit 1883 Ringen, zeigten einmal mehr die Dominanz der Krifteler im Norden, wenngleich Glenz den Weg als “schwerer als die Zahlen es aussagen” beschreibt. Insgesamt ist er zufrieden, dass das Klassenziel erreicht wurde und zeigt sich erfreut darüber, dass das Niveau im Norden steigt. 

Für den reinsten Nervenkitzel waren am letzten Vorrundenwochenende andere verantwortlich. Da drei von vier Finaltickets bereits gezogen wurden, ging es nur noch um den letzten Finalplatz. Und die entscheidenden Akteure hießen wie bereits im Vorbericht angekündigt, Leegmoor und Berlin. Das es allerdings so spannend wird, damit konnte niemand rechnen. 
Im direkten Duell zwischen den beiden Teams am Samstag ging es um jeden einzelnen Ring! Und wie soll es anders sein, musste ein Stechen her. Die an Position Vier gesetzten Dennis Grünhoff (Leegmoor) und Raef Mohamed (Berlin) zeigten beide keine Glanzleistung mit ihren 363 Ringen, machten es dafür umso spannender in ihren Stechschüssen. Richtig gelesen, Stechschüssen! Denn insgesamt drei (!) Stechschüsse mussten fallen, ehe sich Mohamed Raef mit einer 7 gegen Dennis Grünhoff mit einer 6 durchsetzte. 

Andreas Slink, Mannschaftsführer der Leegmoorer beschreibt die Gefühlslage seines Teams wie folgt: “Am Samstagabend war die Enttäuschung zunächst einmal riesengroß. Im direkten Duell gegen Berlin hatten wir es selbst in der Hand einen großen Schritt in Richtung Finale zu machen und beide Mannschaften haben sich wirklich nichts geschenkt. Am Ende mussten wir uns denkbar unglücklich im dritten Stechschuss geschlagen geben.” 
Doch die letzte Messe war noch nicht gelesen. Ein kleines Fünkchen Hoffnung für den Sonntag war weiterhin da. Das eigene Duell musste nach der Schützenhilfe vom SV Falke Dasbach (3:2 gegen Berlin) mit 4:1 gewonnen werden. Und wie sich dieser Wettkampf gestaltete, übernimmt Slink selbst:  
“Unsere Jungs sind sehr gut in den Wettkampf gestartet und ich hatte früh das Gefühl, dass es für einen Sieg reichen wird. Aber der 4:1 Sieg war lange Zeit nicht zu sehen. Ab der 3. Serie war aber erstmals der 4 gelbe Punkt auf der Leinwand zu sehen und dann ging das Daumendrücken los. Schlussendlich konnten wir das 4:1 festmachen, auch wenn Eike (Fürst, Anm. der Red.) es nochmal denkbar knapp gemacht hat.  
Danach war alles "Gänsehaut"! Ein Traum ist für uns wahr geworden, ein Traum an den wir ehrlich gesagt vor der Saison nicht geglaubt haben. Erst im Verlauf der Saison kam irgendwann der Gedanke "warum eigentlich nicht?". Jetzt kommt für uns die Kür nach der Kür und wir werden jede Minute genießen und natürlich dabei versuchen, die Liga Nord würdevoll im Viertelfinale zu vertreten. Wir freuen uns!” 
 
Für den SSV Bad Westernkotten geht es nach einer denkbar schwachen Saison mit 2:20 Mannschaftspunkten in die zweite Liga. Für den SV Lindwedel besteht noch eine Chance sich in der Relegation in Liga eins zu halten. 

Foto: Leegmoor / Grenzenlose Freude bei Leegmoor über die erste Finalteilnahme.
Foto: Leegmoor / Grenzenlose Freude bei Leegmoor über die erste Finalteilnahme.

Süden: Fürth kürt sich mit einer bärenstarken Saison zum Südmeister
Große Feierlaune bestand bei den Fürthern nach einer unfassbar starken Saison im Süden! Mit am Ende 18:04 Mannschaftspunkten und 37:18 Einzelpunkten krönen sich die Fürther vor Serienmeister Kelheim-Gmünd zum Südmeister und besiegen jene im letzten Vorrundenwettkampf zum krönenden Abschluss der Vorrunde mit 3:2. Einmal mehr zeigt sich dabei Sandra Reitz als treibende Kraft, die alle Wettkampfvorrunden schoss und dabei einen starken Schnitt von 378,22 Ringen aufweisen kann. 

“Zum einen muss man sagen, dass wir uns zur neuen Saison mit dem Martin (Raabe, Anm. der Red.) und der Corinna (Lohse, Anm. der Red.) verstärkt haben. Unser erklärtes Zeil vor der Saison war ganz klar die Finalteilnahme. Schritt für Schritt haben wir das Ziel dann in der Saison nach oben korrigiert. Die Finalteilnahme war irgendwann relativ sicher, aber jetzt wollen wir nicht einfach nur dabei sein, sondern vielleicht sogar Dritter oder Zweiter im Süden werden. Nach unserem gewonnenen Duell am Samstag gegen Hitzhofen (5:0, Anm. Der Red.) war dann klar, dass wir Südmeister werden wollen, komme was wolle! 
Mit Kelheim-Gmünd wussten wir natürlich, dass es extrem hart werden wird und es war ein “Bomben-Wettkampf”. Es war ein knapper Wettkampf, bis zum letzten Schuss, es war so spannend, was für ein Drama!” Bei dem Sandra Reitz mit ihren 385 Ringen ihre ganze Erfahrung ausspielte und so den entscheidenden Punkt für Fürth holte, wenngleich in der Mannschaftswertung das Duell 1874:1874 ausging. 

“Wir freuen uns so sehr, dass wir jetzt Südmeister sind und uns für das Finale qualifiziert haben. Wir sind einfach ein supercooles Team, es passt so gut zusammen. Auch heute. Ich war so begeistert von Corinna, die heute ihren ersten Wettkampf der Saison geschossen hat und sie auch genau wusste um was es geht! Sie kann so stolz auf sich sein, in einem so harten Wettkampf ein so gutes Ergebnis zu schießen. 
Ich glaube wir gehen mit ganz viel Freude und ganz viel Motivation in das Finale. Wir sind gespannt, was auf uns zukommt, aber im Finale ist alles möglich! Wir wollen schon auf jeden Fall Richtung Treppchen marschieren! 
 
Ebenfalls Grund zur Freude haben die Schützen der FSG Kempten, denn diese qualifizierten sich zum ersten Mal überhaupt für das Bundesligafinale. Dabei mussten beide Duelle am Wochenende gewonnen werden. Das direkte Duell mit dem Mitkontrahenten um den vierten Platz, den KKS Hambrücken und gegen den im Mittelfeld der Tabelle platzierten SV Waldkirch. 
Michael Heise von der FSG Kempten ist besonders stolz auf seinen Verein: “Am vergangenen Wochenende konnte ich mit meinem Verein FSG Kempten die zwei letzten und die wichtigen Siege in der Bundesliga feiern. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir uns erstmals in der Vereinsgeschichte für das Bundesliga-Finale qualifizieren konnten. Die FSG Kempten ist für mich nicht nur mein Heimatverein, sondern auch die Grundlage für meine ersten internationalen Erfolge. Es ist ein unglaubliches Gefühl, diesen Erfolg mit einem Team zu teilen, das mir von Anfang an den Rücken gestärkt hat. Jetzt freue ich mich auf die kommende Herausforderung und darauf, zusammen mit meinem Verein auf höchstem Niveau antreten zu dürfen!“ 
 
Für den SV Altheim-Waldhausen geht es nach einer Saison im Oberhaus mit 2:20 Mannschaftspunkten zurück in Liga Zwei. Der SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell rettete sich aufgrund der besseren Einzelpunkte (17:38) in die Relegation.

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