Bundesliga
Bundesliga Luftpistole: Kelheim-Gmünd kratzt am Rekord
Die ersten drei Finalteilnehmer, ein sensationelles Ergebnis von Titelverteidiger Kelheim-Gmünd sowie gelungene Übertragungen bei Sportdeutschland.TV: Das Luftpistolen-Wochenende hielt für die Fans der Bundesliga einiges parat.
Nord: Ein Trio ist schon „durch“
Bereits vor den zwei letzten Wettkämpfen (4./5. Januar) stehen die ersten drei Nord-Teilnehmer für das Bundesligafinale am 8./9. Februar in Rotenburg an der Fulda (Tickets) fest: Kriftel, Pier (beide 18:0) und Wittlingen (16:2) sind von den ersten drei Plätzen nicht mehr zu verdrängen. Dabei ging es im Top-Duell zwischen Wathlingen und Pier erwartet eng zu, am Ende sollten die jeweils um einen Ring besseren Ergebnisse von Robin Januszek (375:374 vs. Sarah Tauermann) sowie Markus Kremser (376:375 vs. Cedric Rohbani) die Entscheidung bringen. Zwar verlor Tobias Kaulen seine Partie gegen Philip Aranowski im Stechen mit 8:10, dennoch überwog natürlich die Zufriedenheit bei ihm: „Wathlingen sollte für uns doppelt wichtig sein: Die weiße Weste behalten und ins Finale einziehen. Mit Kampfgeist und Siegeswillen haben wir als Mannschaft funktioniert und unsere Saisonleistung einmal mehr unterstrichen. Es war ein Wettkampf, der von Athleten und Unterstützern alles abverlangt hat. Wir haben es geschafft und unser Ziel vorzeitig erreicht. Den Rückenwind wollen wir in die letzten beiden Begegnungen mitnehmen und dann werden wir sehen zu was uns der Teamspirit verhelfen wird.“ Am letzten Vorrunden-Wochenende geht es dann um die „Nord-Meisterschaft“, wenn es zum direkten Duell mit Kriftel kommt.
Im Rennen um den vierten und letzten Finalplatz wird es zu einem direkten Duell zwischen Leegmoor und Berlin am 4. Januar kommen: Beide Teams weisen 10:8-Punkte auf, nachdem es am Wochenende bei den Heimwettkämpfen für beide Teams zu jeweils einem Sieg und einer Niederlage reichte. Nach dem 4:1 von Leegmoor gegen Raesfeld kannte der Jubel in der „Hölle Nord“ keine Grenzen. Teamkapitän Andreas Slink zeigte sich mit der Reaktion seines Teams zufrieden: „Der deutliche und am Ende ungefährdete Sieg war unheimlich wichtig für uns. Nachdem wir am Samstagabend denkbar unglücklich und mit Blick auf die Leistungen der Vorwochen auch unnötig verloren hatten (1:4 vs. Dasbach, Anm. d. Red.), brauchten wir eine Reaktion am Sonntag. Genau diese Reaktion haben unsere Jungs an der Schießlinie gezeigt. Alle fünf waren von Beginn an hellwach, was sich auch in starken Startserien zeigte. Mit 1871 konnte das Team nahezu den bisherigen Mannschaftsrekord einstellen, einen klaren Sieg einfahren und unser Ziel für das Wochenende - Platz 4 in der Tabelle halten - sichern.“ Ein ausdrücklicher Dank ging an das Publikum: „Ganz wichtig für diese Reaktion war unser "sechster Mann", unser Heimpublikum, das uns an beiden Tagen lautstark unterstützt hat. Es hat den Begriff "Hölle Nord" erneut mit Leben gefüllt.“ Direkt nach dem Jahreswechsel bietet sich den Norddeutschen nun eine einmalige Chance: „Wir können nun eine unglaublich starke Saison krönen und im direkten Duell mit Berlin das Sahnehäubchen, die Finalteilnahme, sichern. Unser Finaltraum lebt somit weiter. Da wir in den vergangenen Jahren meist am letzten Wettkampfwochenende noch um den Klassenerhalt kämpfen mussten, ist dies eine sehr komfortable Situation für uns. Wir freuen uns auf die Challenge, wohlwissend was für ein starkes Team uns im Januar erwarten wird. Wir werden bereit sein!“
Auch wenn es nicht um das Finale geht, war die SSG Teutoburger Wald auch ein Sieger des Wochenendes: Nach dem knappen 2:3 gegen Spitzenreiter Kriftel siegte das Team, angeführt von Jan-Hendrik Waldvogt (380) sowie Aleksey Tsaturyan (384) mit 4:1 gegen Dasbach und dürfte mit nunmehr 6:16-Punkten den entscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt getan haben. Exakt um diesen geht es am letzten Vorrunden-Wochenende definitiv für vier Teams – und der SSV Bad Westernkotten ist dabei. Denn das bis dato sieglose Schlusslicht setzte sich 3:2 gegen den SV Lindwedel durch. „Wir sind natürlich glücklich über unsere ersten Mannschaftspunkte. Leider konnten wir die Führung gegen die Heimmannschaft (Berlin, Anm. d. Red.) im ersten Wettkampf nicht ins Ziel bringen, was uns sehr gut getan hätte. Wir hoffen, dass uns am letzten Wochenende etwas Glück zur Seite steht und wir punkten können, um vielleicht den Relegationsplatz zu erreichen“, so Teamsprecher Michael Schmitz.
Süd: Kempten gelingt der „Heim-Doppelpack“
Der Titelverteidiger ist definitiv wieder ein Kandidat für den Titel. Der SV Kelheim-Gmünd, der am 2./3. November zweimal „gestolpert“ war, zeigte sich am Wochenende von seiner besten Seite: Das 5:0 gegen den ebenfalls gut schießenden ESV Weil am Rhein (1894 Ringe) war eine Machtdemonstration. Am Ende blinkten 1921 Ringe auf der Anzeigetafel und damit exakt ein Ring weniger als der bestehende Bundesliga-Rekord der Braunschweiger SG aus dem Jahr 2019. Vier Kelheimer „knackten“ die magische 380, Jason Solari (388), Philipp Grimm (389) und Monika Karsch (385) deutlich. Und da am Sonntag das zweite Spitzenduell gegen Kambrücken ebenfalls deutlich gewonnen wurde (4:1), sah man eine zufriedene Monika Karsch: „Es war ein super Wochenende. Ziel war es, dass wir uns so gut wie möglich präsentieren. Am Samstag war das wirklich hervorragend. Es war ein neuer Vereinsrekord, aber ich glaube, es lieg einen hinter dem Rekord von 1922. Den haben wir jetzt im Kopf, und dann schauen wir mal, ob wir den noch irgendwann einmal knacken können.“ Da der bisherige Spitzenreiter Fürth eine überraschende 2:3-Niederlage gegen Scheuring kassierte, hat Kelheim-Gmünd (14:4) nun die Tabellenspitze vor den punktgleichen Fürthern und Weilern übernommen. Dahinter folgen mit Hambrücken und Kempten (beide 12:6) sowie Waldenburg (10:8) drei weitere Teams mit Ambitionen auf ein Finalticket.
Dass dies für Kempten im Bereich des Möglichen liegt, ist zum einen überraschend, zum anderen aber hochverdient. Denn die Bayern präsentieren sich in dieser Saison sehr ausgeglichen und stark. Dem 3:2 gegen München folgte ein 4:1 gegen Scheuring mit 1899 bzw. 1896 Ringen, sodass Trainerin Doris Schneider hochzufrieden war: „Das Wochenende war perfekt! Vor heimischem Publikum tolle Ergebnisse und zwei Siege einzufahren, was will man mehr?! Auch wenn beide Mannschaften extra mit Ausländern und den Besten der Setzliste angereist sind, haben wir gekämpft und verdient gewonnen. Es war unser bestes Ergebnis, und das trübt auch der fehlende Ring zu 1900 nicht. Das Team ist gut eingespielt und hat sein Soll erfüllt! Wir träumen natürlich gerne weiter, wie vor diesem Wochenende auch.“
Am letzten Vorrunden-Wochenende fällt in den direkten Duellen (Hambrücken vs. Kempten, Waldenburg vs. Weil am Rhein, Kelheim-Gmünd vs. Fürth) wohl die Entscheidung um die vier Finalteilnehmer aus dem Süden.
Wer dann die 1. Bundesliga verlassen und in die Relegation muss, ist ebenfalls noch offen. Klar ist, dass die SGi Ludwigsburg mit dem Abstieg nichts mehr zu tun hat, dank zweier Siege (3:2 vs. Hitzhofen-Oberzell & 3:2 vs. Waldkirch) ist das Team „durch“. Scheuring gewann ebenfalls einmal und dürfte wie die HSG München (beide 6:12) auch beruhigt Weihnachten feiern, denn es gibt zwei punktgleiche Schlusslichter: Der SV Altheim Waldhausen und der SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell weisen beide 2:16-Zähler auf und werden den direkten Abstieg und die Relegation wohl unter sich ausmachen. Wobei Hitzhofen den Vorteil der besseren Einzelpunkte (16:29 vs. 12:33) auf seiner Seite hat.
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