Bundesliga

Bundesliga Luftgewehr: Hochspannung und Dramatik in Nord und Süd

25.11.2024 10:06

Acht von zwölf Matches gingen 3:2 aus, drei davon wurden erst im Stechschuss entschieden! Die Luftgewehr Bundesliga lieferte am Wochenende hochspannende Matches und sah einige überaus glückliche Sieger.

Foto: SB Freiheit / Dramatik beim Spitzenduell im Norden zwischen Elsen und Freiheit. Beim Stechen steht die Freiheiter Mannschaft zusammen.
Foto: SB Freiheit / Dramatik beim Spitzenduell im Norden zwischen Elsen und Freiheit. Beim Stechen steht die Freiheiter Mannschaft zusammen.

Norden: Freiheit gewinnt das Spitzenduell im Stechen
Es war das Duell Tabellen-1. vs. Tabellen-2., die ungeschlagenen Elsener bekamen es mit den einmal bezwungenen Freiheitern zu tun. Dementsprechend packend und umkämpft verlief auch die Partie, die nach den Begegnungen auf den Positionen zwei bis fünf 2:2 stand. Auf Position eins musste zwischen Istvan Peni (Elsen) und Aleksandra Pietruk (Freiheit) ein Stechen her, da Peni im 30. Schuss ein Malheur passierte: „Klar hat uns die Sieben von Istvan in die Karten gespielt, aber es zählen nun einmal 40 und nicht nur 39 Schüsse“, so Freiheits Trainer Christian Pinno zu dem Schuss, der erst zum Stechen führte. In diesem schossen beide Kontrahenten dreimal eine Zehn, sodass der vierte Stechschuss, dieses Mal in Zehntelwertung, entscheiden musste: Peni brachte eine 10,3 auf die Scheibe, Pietruk eine 10,7! „Das war eine ganz starke Aufholjagd unseres Teams nach dem zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand. Da ist die Freude natürlich richtig groß! Es waren nur zwei Schüsse zu Beginn, die uns gegen Elsen zum Beginn ins Hintertreffen geraten ließen, aber die Schützinnen haben ihre Matchpläne konsequent verfolgt, und das bis zum Ende. Die zwei Punkte sind der verdiente Lohn dafür. Chapeau!“, lobte Pinno sein Quintett.

Mehr als zufrieden war man auch bei der Ohligser SGem, denn die setzte sich im Verfolgerduell gegen den Wissener SV 4:1 durch. Was sich deutlich anhört, war ein harter, nervenaufreibender Kampf, wie Nike Fischer (Ohligse) zugibt: „Der Wettkampf war für mich auch für den Rest der Mannschaft ein sehr schwieriger Kampf. Den ganzen Wettkampf über sprangen die Punkte zwischen mir und meiner Gegnerin hin und her, bis zum letzten Schuss.“ Dabei hatte Fischer ihre Gegnerin Tamara Zimmer im Blick, wie sie verrät: „Als ich beim 39. Schuss war, habe ich gesehen, dass meine Gegnerin eine Neun geschossen hatte, somit war ich einen Ring vor. In dem Moment war die Anspannung und mein Puls ziemlich hoch, eine Zehn und ich habe gewonnen! Ich war sehr erleichtert und habe mich gefreut, das wir 4:1 gewonnen haben, damit hätten wir am Anfang des Wettkampfs nicht mit gerechnet.“ Ohligse weist als Fünfter 10:4-Punkte auf und ist ein ernsthafter Kandidat für das Bundesligafinale in Rotenburg an der Fulda (8./9. Februar 2025, Tickets): „Der Sieg bedeutet uns sehr viel, aber jetzt kommen noch vier Wettkämpfe, wo wir uns beweisen müssen für die Finalrunde. Das wird noch sehr spannend, es ist alles noch drin!“

Das gilt für den SV Gölzau und den BSV Buer-Bülse nicht, doch mit ihren Siegen gegen das Team Wetterau bzw. Braunschweig (jeweils 4:1) landeten beide Teams wichtige Siege im Kampf um den Klassenerhalt. Leila Hoffmann (Buer-Bülse) zeigte sich erleichtert: "Dieses Wochenende wurden wir endlich für unsere Bemühungen und konstant hohen Ergebnisse mit einem Sieg belohnt. Wir konnten sogar noch eine Schippe obendrauf legen und so unseren bereits sehr guten Mannschaftsschnitt mit einem starken Gesamtergebnis von 1983 verbessern.“ Den entsprechenden Schub hatte sich das Team tags zuvor geholt: „Am Freitag waren wir als Team zusammen auf einer Ehrung, weil wir zur Mannschaft des Jahres 2023 nominiert wurden. Die Wahl haben wir gewonnen und konnten dadurch mit einer großen Portion Selbstbewusstsein und Motivation in den Einzelwettkampf gegen die Braunschweiger SG starten.“

Foto: FSG Kempten / Nach dem siebten Wettkampf konnten die Kemptener Luftgewehrschützen endlich erstmals jubeln.
Foto: FSG Kempten / Nach dem siebten Wettkampf konnten die Kemptener Luftgewehrschützen endlich erstmals jubeln.

Süden: 6x 3:2
Eigentlich hätten sich die Teams den Spieltag schenken können, zumindest wenn man sich die Tabelle betrachtet. Denn es gab keinerlei Veränderungen. Doch damit würde man den Teams und der Dramatik nicht gerecht werden, denn es ging in Schlier und Kempten hoch her.
Die SSG Dynamit-Fürth behauptete sich beim SV Fenken und konnte sich dabei vor allem auf zwei Schützen verlassen: Xenia Mund und Dominik Fischer schossen fehlerfrei und sorgten somit an Position zwei bzw. vier für zwei sichere Punkte. Für Mund war es eine Premiere: „Es war meine erste 400 in der Bundesliga. Ich bin sehr zufrieden und megaglücklich, endlich den Bann gebrochen zu haben. Gemeinsam mit Dominik Fischer am selben Tag die 400 zu schießen, war sehr besonders, da wir seit vielen Jahre auch schon vor der Liga, zusammen trainieren.“ Fürth ist mit 12:2-Punkten weiterhin Zweiter und klarer Kandidat für das Bundesligafinale. „Im Hinblick auf das Finale war der Sieg enorm wichtig für uns, denn nächstes Mal haben wir sehr starke Gegner, und somit hatten wir mit diesem Sieg gegen Fenken schon geplant“, so Mund.
Der SV Pfeil Vöhringen bleibt dagegen das einzige Luftgewehr-Team, das noch die „weiße Weste“ hat. Gegen Diessen musste der Tabellenführer kämpfen und konnte sich auf einen phantastisch schießenden Maximilian Dallinger verlassen, der das Spitzenduell 400:399 gegen Danilo Sollazzo gewann. Ebenfalls auf Kurs sind Der Bund München, der SSV Kronau und der SV Petersaurach, die allesamt 10:4-Zähler aufweisen. Aus diesem Quintett werden am Ende die vier Süd-Finalisten kommen. Der Bund „rettete“ sich mit einem 10:9 im Stechen von Christina Schwenk vs. Isabella Straub zum Sieg, Petersaurach punktete an den Positionen eins (Vanessa Gleißner), zwei (Theresa Schnell) und fünf (Verena Schmid) relativ souverän gegen Eichenlaub Saltendorf. Und beim SSV Kronau freute sich Annabell Lotter nach zuvor drei 399ern über ihre erste 400 beim Sieg ihres Teams gegen Luckenpaint.

Einen echten Befreiungsschlag landete die FSG Kempten beim Heimwettkampf gegen den KKSV Heitersheim. Beide Teams waren bis dato sieglos, „uns war im Vorfeld natürlich klar, dass es für uns in diesem Kampf um vieles geht. Dementsprechend schwierig war es für mich mit der Nervosität und Anspannung in den ersten zwanzig Schuss klarzukommen. Erst danach konnte ich meinen Rhythmus und somit Sicherheit in meinen Anschlag finden“, meinte Stefan Müller. Der an Position fünf schießende Müller war es dann auch, der für die Entscheidung für seine Farben sorgte – natürlich im Stechen: „Dass dann noch um den Sieg gestochen wurde, war die Krönung. Als nach dem zweiten Stechschuss das Ergebnis feststand (10:9, Anm. d. Red.), war die Erleichterung enorm. Alle waren außer sich vor Freude, und es wurde viel gejubelt. Ein paar Freudentränen wurden natürlich auch verdrückt. Der Sieg gegen Heitersheim hat einen hohen Stellenwert für uns, vor allem, um unsere Position in der Tabelle und somit eine weitere Chance auf die Relegation zu sichern. Das Ganze noch als Heimkampf, was will man mehr?“

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