Bundesliga
Bundesliga Bogen: Wer sichert sich die Finalplätze?
Am 1. Februar fällt in der Bundesliga Bogen in Verden bzw. Welzheim die Entscheidung, welche acht Teams am Bundesligafinale in Wiesbaden (22. Februar) teilnehmen werden. Vor dem letzten Vorrunden-Wettkampf steht mit dem SV Dauelsen de facto erst eine Finalmannschaft fest.
Norden: Vierkampf um die Plätze drei und vier
Vor dem Heimspiel in Verden zeigt sich Dauelsens Trainer Andreas Hehenberger mit dem bisherigen Abschneiden hochzufrieden, nachdem in der Vorsaison das Finale verpasst wurde: „Mit dem Saisonverlauf sind mein Co-Trainer Michael Gerhardt und ich überaus zufrieden, wurden unsere Erwartungen doch übertroffen.“ Mit 34:8-Punkten hat der zweimalige Champion zwar nur zwei Zähler Vorsprung auf Verfolger Sherwood BSC Herne, doch bereits 15 Punkte Vorsprung vor dem Fünftplatzierten – und kann somit nicht mehr von einem der vier Finalplätze im Norden verdrängt werden. Hehenberger weiß einen Hauptgrund für die Stärke seines Teams: „Florian Unruh schwimmt auf einer Erfolgswelle und seiner wohl treffsichersten Bundesligasaison entgegen.“ Mit einem Schnitt von aktuell 9,86 Ringen pro Pfeil zeigte sich der olympische Silbermedaillengewinner von Paris 2024 an den drei bisherigen Vorrunden-Wochenende in bestechender Form und in seinem Sog zeigen auch seine Teamkollegen starke Leistungen: „Der wiedererstarkte Hallenweltmeister von 2007, Sebastian Rohrberg, stellt mit Topwerten einmal mehr seine Klasse unter Beweis. Zudem ist auf die Schützen an der dritten Position Verlass. Wer auch immer aus dem Trio Christian Dauel, Andreas Gerhardt und Holger Rohrbeck zum Einsatz kommt, ist auf den Punkt topfit“, so Hehenberger, der dem Nord-Titel nicht so viel Wert beimisst: „Sich den Titel Nordmeister zu sichern, hat schon etwas. Aber in Hinsicht auf das „Final-Eight“ versucht man, mit Platz eins in erster Linie einen Fingerzeig an die Konkurrenz zu setzen und den scheinbar stärkeren Gegnern zu entgehen.“
Zwar hat Dauelsen in Verden keinen richtigen Heimvorteil („Der Bundesligawettkampftag ist der einzige Tag im Jahr, an dem in der „Aller-Weser-Halle“ Bogen geschossen wird.“), der Tag wird aber definitiv besonders: „Ich hoffe, dass wir Selbstbewusstsein für Wiesbaden tanken und ein breites Bogensport begeistertes Publikum aus ganz Norddeutschland. Denn dann wäre mit den Aktiven auch ein würdiger Rahmen für eine dem Wettkampf vorgelagerte besondere Zeremonie. Im Beisein der Honoratioren der Stadt Verden sowie einiger Gäste wird sich Florian Unruh auf dem Wettkampffeld in das goldene Buch der Stadt Verden eintragen.“
Hinter Dauelsen und Sherwood, die wohl um den Nordmeister-Titel kämpfen werden, gibt es noch einen Vierkampf um die zwei weiteren Finalplätze. Die besten Aussichten haben die jungen Berliner (26:16), es folgen der SV Querum (21:21), der Hammer SC 2008 (19:23) und der Blankenfelder BS 08 (18:24). Und für die beiden Aufsteiger Itzehoer Hockey-Club und TuS GW Holten dürfte es nach einer Saison wieder runtergehen. Mit acht bzw. zehn Zählern Rückstand auf Blankenfelde kann nur noch ein Bogensport-Wunder die Rettung bringen.
Süden: Schafft Aufsteiger Reihen die Sensation?
Ganz ähnlich sieht es im Süden aus: Mit der FSG Tacherting (34:8) und der SGi Welzheim (30:12) können zwei Vereine mit dem Bundesligafinale planen. Für Welzheims Trainerin Sandra Sachse ist es dabei unerheblich, auf welchem Platz ihre Truppe in Wiesbaden antritt: „Aus unserer langen Finalerfahrung kann ich sagen, dass es völlig egal ist, mit welcher Vorrundenplatzierung man in das Finale einzieht. Es gibt keinen besseren Start, vermeintlich schwache Gegner gibt es dort nicht, die Teams sind alle stark. Mal hat der eine, mal der andere einen Lauf, das ist eher Tagesform abhängig.“ An den drei bisherigen Wettkämpfen stimmte die Tagesform, vor allem in den Duellen mit Spitzenreiter Tacherting, denn Welzheim blieb in den Top-Duellen bei zwei Siegen und einem Unentschieden ungeschlagen: „Natürlich ist es mental von Nutzen, mehrfach gewonnen zu haben. Ob das im Finale nutzbar ist, wird sich zeigen, ob und wann wir auf Tacherting treffen. Das Finale ist ganz anders als die Vorrunde, dort werden alle Karten neu verteilt und jedes Team ist ein ernster Gegner.“
Dass der Heimwettkampf in Welzheim ausgetragen werden kann, war nach der Hochwasserkatastrophe im vergangenen Jahr nicht selbstverständlich. Deswegen freut sich Sachse auf das Heimspiel und weiß, wem sie zu danken hat: „Unser Dank geht an den Verein und die fleißigen Helfer, dass unsere Halle für den Heimwettkampf in neuem Glanz erstrahlen wird und wir uns wieder im Heimkampf den Einzug ins Finale sichern können.“ Das dürfte kein Problem sein, denn Jonathan Vetter (9,71), Sven Herzig (9,49), Armin Hense (9,48) und Christian Weiß (9,42) schießen so beständig, dass bei sieben Zählern Vorsprung, das Finale nur noch Formsache sein sollte.
Hinter Tacherting und Welzheim gibt es voraussichtlich einen Dreikampf um die zwei letzten Finalplätze: Die TS 1861 Bayreuth und Titelverteidiger BSG Ebersberg (beide 27:15) haben die besten Aussichten, müssen aber vor dem sensationell stark schießenden Aufsteiger KKS Reihen (23:19) auf der Hut sein.
Während für das abgeschlagene Schlusslicht SG Freiburg (2:40) der Gang in die Zweitklassigkeit unausweichlich ist, will der TSV Natternberg (10:32) noch einmal alles geben, um den einen Platz besser platzierten BC Villingen-Schwenningen (15:27) noch abzufangen.
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