Bundesliga
Bundesliga Bogen: Die acht Finalisten stehen fest
Sherwood BSC Herne, der SV Dauelsen, der BSC BB Berlin und der SV Querum aus dem Norden, die FSG Tacherting, die BSG Ebersberg, die SGi Welzheim und die TS 1861 Bayreuth aus dem Süden. So heißen die acht Teilnehmer am Bundesligafinale Bogen am 22. Februar in Wiesbaden. Dabei ging es am letzten Vorrunden-Wochenende nochmals heiß her.
Norden: Sherwood fängt Dauelsen noch ab
Der Titel nach der Vorrunde hat keine Bedeutung, es geht um das Prestige. Dennoch freuten sich die Schützen von Sherwood BSC Herne, doch noch den bisherigen Tabellenführer SV Dauelsen abzufangen. Der Grund: Sherwood gewann sechs der sieben Wettkämpfe in Verden, nur der Auftakt ging überraschend daneben: „Die Niederlage gegen Itzehoe geht auf meine Kappe. Durch eine Technikumstellung hatte ich noch kein gutes Schießgefühl und dadurch auch keine guten Treffer“, nahm Jan-Christopher Ginzel die Schuld auf sich. In der Folge passte aber alles beim Team von Reinhard Kisselbach. Als „Krönung“ gelang im Spitzenduell gegen Dauelsen ein 7:3 (55-58, 55-50, 57-57, 57-55, 58-55). „Da wir jetzt zum zweiten Mal infolge Nordmeister geworden sind, ist es schon eine super Teamleistung. Jeder Schütze von uns hat in der Saison seinen Beitrag dazu beigetragen. In dieser Saison war das Glück auch auf unserer Seite, dass wir trotz Rückstand die ein oder anderen Matches noch für uns entscheiden konnten“, so Ginzel, der nach der Vizemeisterschaft im vergangenen Jahr einen neuen Anlauf unternimmt: „Letztes Jahr hat es leider nicht für den Titel gereicht, aber dieses Jahr gibt es wieder eine neue Chance, worauf wir hinarbeiten.“
Gastgeber Dauelsen ging mit lediglich 7:7-Punkten aus dem Heimspiel raus, stellte mit Florian Unruh aber zum wiederholten Mal den besten Schützen der Vorrunde. Sagenhafte 9,85 Ringe schoss der Silbermedaillengewinner im Mixed von Paris 2024 an den vier Vorrunden-Wochenenden in den insgesamt 28 Matches. Nicht deshalb, sondern aufgrund seiner Verdienste um den Bogensport und natürlich die olympische Medaille stand der 31-Jährige im Rampenlicht, wie sein Trainer Andreas Hehenberger schildert: „Florian Unruh wurde vor über 100 Zuschauern sowie geladenen Gästen und den anwesenden Mannschaften die Ehre zuteil, sich auf dem Wettkampffeld ins goldene Buch der Stadt Verden einzutragen. Reich beschenkt und zum Ehrenmitglied des SV Dauelsen ernannt, zeigte er im Anschluss einmal mehr sein Können.“
Neben Sherwood und Dauelsen werden auch die jungen Berliner sowie der SV Querum ihre Qualitäten beim Bundesligafinale zeigen. Die Niedersachsen hatten im Vorfeld auch mit Problemen außerhalb des Wettkampffeldes zu kämpfen, denn es drohte von Vereinsseite das Aus des Bundesligateams: „Die Entscheidung letzte Woche, dass es mit der Bundeslgamannschaft weitergeht, hat der Mannschaft viel Druck genommen“, so Trainer Oliver Janeczko. Und das Team lieferte und erwehrte sich dem starken Team aus Hamm (10:4-Punkte), am Ende gab bei Punktgleichheit beider Teams (29:27) die bessere Satzdifferenz (12:-6) den Ausschlag für Querum. Knackpunkt war der Sieg gegen Dauelsen, als Querum 6:2 (59:56, 59:57, 57:58, 58:55) siegte: „Das Match direkt nach der Pause gegen Dauelsen war das entscheidende Match. Wir sind viel besser in das Match gestartet und konnten dieses verdient für uns entscheiden.“
Dagegen müssen sich die beiden Aufsteiger wieder aus der 1. Bundesliga verabschieden. Der Itzehoer Hockey-Club (16:40) und der TuS GW Holten (10:46) zeigten jedoch, dass sie phasenweise mithalten konnten. Als Aufsteiger gehen der SV GutsMuths Jena und der SV Böddiger hoch.
Süden: Die Favoriten setzen sich durch
Die FSG Tacherting ging als Tabellenführer in das letzte Vorrunden-Wochenende und brachte den „Südtitel“ auch sicher nach Hause: „Der Südtitel ist insofern eine schöner Erfolg, weil es nicht nur eine Momentaufnahme unserer Leistung widerspiegelt, sondern eine stabile Leistung über die gesamten Vorrunden-Wettkämpfe“, analysierte Moritz Wieser. Da tat es der Freude auch keinen Abbruch, dass das Spitzenduell gegen Ebersberg auf kuriose Weise mit 2:6 (60-58, 56-58, 56-58, 49-57) verloren ging. Denn Tachertings Bester, Felix Wieser, schoss unter Zeitdruck ein „M“, einen Fehler ohne Wertung: „Fehler passieren, auch bei Spitzenathleten, und so leider eben im Match gegen Ebersberg. Wir bewerten solche Pfeile nicht über. Felix war unter Zeitdruck und musste handeln, mehr nicht“, zeigte Bruder Moritz volles Verständnis. Zumal Tacherting danach lieferte und gegen Bayreuth (6:2) und Welzheim (7:1), gegen das es im Saisonverlauf zuvor ein Unentschieden und zwei Niederlagen setzte, siegte: „Welzheim ist diese Saison ein besonders starker Gegner, und sie haben in den vergangen Matches souverän abgeliefert. Da freue ich mich umso mehr auf eine Gruppenphase auf Spitzenniveau und enge Matches beim Ligafinale. Genau das wollen die Fans sehen.“
Während Ebersberg makellos auftrumpfte (14:0) und sich auf Platz zwei schob und Welzheim souverän Platz drei holte, lieferten sich Bayreuth und der starke Aufsteiger KKS Reihen ein Duell um den vierten Finalplatz. Zwar gelang den Bayreuthern „nur“ eine Bilanz von 6:8-Punkten, das spiegelte jedoch nicht das Niveau seines Teams wider, wie Trainer Mark Fichtner sagt: „Am letzten Wettkampftag befand sich die Mannschaft in Topform mit 57,4 Ringen im Schnitt. 57,4 bedeutet, dass die gesamte Mannschaft oberhalb des 9,5er Schnitts pro Pfeil agiert und das ist - wie ich finde - ein super Wert. Mehr kann ich mir als Trainer kaum wünschen. Auch in der Peak-Performance war die Mannschaft am letzten Tag mit 3x 60 besser als an den drei Schießtagen vorher.“ Das unterstreicht das hohe Niveau der Teams. Entscheidend war dabei das 6:2 (58-56, 59-54, 57-60, 60-56) im direkten Duell gegen Reihen.
Den Gang in die Zweitklassigkeit müssen die SG Freiburg (5:51) und der TSV Natternberg (11:45) antreten. Dafür steigen der PSV München und die GK-Burgschützen Büschfeld auf.
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