Bundesliga

Bundesliga Luftpistole: Kriftel und Hambrücken erste Finalisten

11.12.2023 09:42

Der SV 1935 Kriftel und der KKS Hambrücken sind die ersten Vereine der Bundesliga Luftpistole, die das Ticket für das Bundesligafinale in Neu-Ulm (3./4. Februar) gelöst haben. Nach ihren Doppelsiegen sind sie nicht mehr aus den Top Vier zu verdrängen. Vier weitere Klubs mit 14:4-Punkten sind ebenfalls auf Finalkurs.

Foto: SV Hitzhofen-Oberzell / Jubel bei der KKS Hambrücken über die erstmalige Qualifikation für das Bundesligafinale.
Foto: SV Hitzhofen-Oberzell / Jubel bei der KKS Hambrücken über die erstmalige Qualifikation für das Bundesligafinale.

Nord: Kriftel unwiderstehlich
Nach neun Matches hat Nordmeister Kriftel erst vier Einzelpunkte abgegeben. Auch am Spitzen-Wochenende in Berlin hielt sich das Top-Team von Trainer Detlef Glenz nahezu schadlos und siegte gegen die ärgsten Verfolger Pier 5:0 und Berlin 4:1. Vor allem gegen Pier zeigten die Hessen eine überragende Vorstellung und schossen den Gegner mit 1915 Ringen regelrecht aus der Halle. Vor allem an den ersten drei Positionen sorgten Christian Reitz (390), Ruslan Lunev (386) und Fabian Otto (387) für Spitzenleistungen. Zwar „flutschte“ es tags darauf gegen Gastgeber Berlin nicht mehr ganz so wie gewünscht, doch das 4:1 mit einem abermals bärenstarken Reitz (387) war niemals gefährdet. „Dass wir uns qualifizieren, war ja schon recht klar. Es ist natürlich umso schöner, wenn es dann offiziell so ist. Mit meinen Wettkämpfen bin ich an sich sehr zufrieden. Es hat alles gut geklappt, mal wieder eine Neun in der Mitte mit den 390 am ersten Tag ist natürlich etwas. Kommt ja doch nicht so häufig vor. Auch der zweite Tag war recht gut, aber da sind gerade am Anfang doch einige knapp vorbei gewesen, auch wenn es keine wirklich schlechten Schüsse waren. Deswegen können wir von einem sehr erfolgreichen Wochenende sprechen“, so Reitz.

Da sowohl Pier als auch Berlin ihren zweiten Wettkampf am Wochenende siegreich gestalten konnten – Pier siegte 4:1 gegen Wathlingen, Berlin 5:0 gegen Dasbach – ist beiden Klubs das Finalticket auch so gut wie sicher. Um den vierten Finalplatz kommt es am letzten Vorrunden-Wochenende (13./14. Januar) zum voraussichtlich vorentscheidenden Duell des Tabellen-Vierten Wathlingen mit dem -Fünften Raesfeld (beide 10:8-Punkte).

Und ganz unten? Da war der SV Bassum von 1848 der große Gewinner des Wochenendes. Die Norddeutschen siegten sowohl gegen den SV Lindwedel als auch gegen die Sportschützen Fahrdorf mit 3:2 und sollten sich mit nunmehr 8:10-Punkten den Klassenerhalt gesichert haben. "Das war natürlich ein Befreiungsschlag. Rein rechnerisch ist noch die Relegation möglich, aber die Weihnachtspause lässt sich so schon deutlich besser angehen. Klar macht es mehr Spaß, Punkte zu sammeln als abzugeben und für Spannung haben wir, für mich mehr als unbedingt nötig, auch noch gesorgt", zeigte sich Jens Voß erleichtert. Ganz bitter verlief der Heimauftritt für den SV Lindwedel, der beide Male hätte siegen können, beide Male aber knapp 2:3 verlor. „Unglücksrabe“ war dabei Rene Hartje, der seine beiden Duelle mit lediglich einem Ring verlor.

Foto: SpSch Pier / Das Team aus Pier hat beste Aussichten, beim Bundesligafinale im Februar dabei zu sein.
Foto: SpSch Pier / Das Team aus Pier hat beste Aussichten, beim Bundesligafinale im Februar dabei zu sein.

Süd: Hambrücken erstmals im Finale
„Was soll man zu so einem Wochenende sagen? Der Heimbann ist gebrochen. Zum ersten Mal haben wir beide Heimkämpfe gewonnen“, jubelte Hambrückens Trainer Karl-Heinz Heil. Am Samstag siegte sein Team auf dramatische Art und Weise 3:2 gegen den SV Waldkirch, am Sonntag wurde Schlusslicht SGi Ludwigsburg 5:0 abgefertigt. Doch allen war vor allem das hochspannende Duell gegen Waldkirch im Gedächtnis. 2:2 stand es, und im Duell Eduard Baumeister (Hambrücken) gegen Alexander Kindig (Waldkirch) musste ein Stechen entscheiden: Baumeister legte eine Zehn vor, die der Moderator in all seiner Euphorie ansagte. „Das hat das Ganze hinausgezögert, und am Ende wurde beschlossen, dass mein Schuss stehenbleibt, der Alexander Kindig seinen aber nochmal wiederholen darf - und bei Gleichstand wäre das Stechen weitergegangen“, berichtet Baumeister von der Szene. Doch Kindig konnte die Zehn von Baumeister nicht kontern, sodass der Sieg feststand. „Das Wochenende war natürlich sehr wichtig für uns, einerseits da es unser Heimwettkampf war, andererseits um die finalen Punkte für das Finale zu haben. Schlussendlich bin ich froh für die gesamte Mannschaft, dass wir beide Heimwettkämpf gewonnen haben und uns somit vor dem Heimpublikum den Einzug in das Finale gesichert haben“, fasste Burmeister die Stimmung für sein Team zusammen.

Mit einiger Sicherheit ist auch Titelverteidiger SV Kelheim-Gmünd (14:4-Punkte) in Neu-Ulm dabei, denn die Bayern siegten ebenfalls doppelt und zeigten vor allem an Tag eins beim 4:1 gegen die SSG Dynamit Fürth ihre Klasse: 1910 Ringe waren ein echtes Ausrufezeichen an die Konkurrenz, Jason Solari, Philipp Grimm (je 388) und Monika Karsch (383) punkteten am besten: „Es waren viele tolle Ergebnisse dabei. Wir wollen uns auf unsere Stärken konzentrieren“, verriet Karsch die Herangehensweise. Nach dem knappen 3:2 gegen Gastgeber Waldenburg fehlt noch ein Erfolg, um das Finalticket sicher zu buchen: „Nach unserer Rechnung ist  es noch keine vorzeitige Qualifikation zum Finale. Am letzten Wochenende kann noch alles passieren. Daher warten wir mal lieber noch mit den Glückwünschen dafür das nächste Wochenende und noch einen weiteren Sieg ab“, so Karsch vor den Duellen im Januar gegen Waldkirch und Weil am Rhein.

Mit der SGi Waldenburg (14:4) ist ein weiterer Klub so gut wie sicher beim Showdown in Neu-Ulm dabei, um den vierten Platz dürfte es einen Vierkampf zwischen den Teams Weil am Rhein (12:6), SV Hubertus Hitzhofen-Oberzell, FSG Kempten und SV Waldkirch (alle 10:8) geben.

Ganz andere Sorgen hat die SGi Ludwigsburg. Dem Meister von 2019 droht der Abstieg, denn auch nach dem achten und neunten Match steht immer noch die Null auf der Habenseite. Beim 0:5 gegen Weil und Hambrücken waren die Leistungen durchaus annehmbar (1865 und 1858 Ringe), sodass alle Hoffnung auf den Heimwettkampf am 13./14. Januar liegt, wenn mit einem Sieg (gegen Kempten oder Hitzhofen-Oberzell) zumindest der Relegationsrang erreicht werden soll.

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