Norden: Freiheit fordert Wieckenberg
Die SB Freiheit zählt seit nunmehr fast zehn Jahren zur absoluten Spitze in der Bundesliga Luftgewehr. Zeugnis davon sind sechs Medaillen bei den vergangenen sieben Bundesligafinals (lediglich 2019 gab es kein Edelmetall) mit dem Höhepunkt des Titels 2018. Und auch in dieser Saison zählen die Niedersachsen zum Kreis der Favoriten: Der Kader ist mit internationalen und nationalen Schützen stark besetzt, der Saisonstart gelang: „Mit sechs Punkten aus den ersten beiden Wochenenden sind wir sehr zufrieden. Ein guter Saisonstart macht schließlich immer Lust auf mehr“, sagt Trainer Christian Pinno zufrieden. Dabei musste Freiheit immer mit Unwägbarkeiten klarkommen – Mal fehlten Athleten, das andere Mal musste Spitzenschützin Jeanette Duestad mit geliehener Ausrüstung antreten. Und auch für das Heim-Wochenende, es geht gegen Spitzenreiter Wieckenberg und Schlusslicht Buer-Bülse, ist das Team nicht komplett: „Aufgrund der Luftgewehr Champions League müssen wir erneut auf zwei Stammkräfte (Hegg und Lisa Müller, Anm. d. Red.) verzichten, was die Ausgangslage für uns natürlich sehr erschwert“, so Pinno, der zu den beiden Gegnern sagt: „Ich habe vor der Saison den SV Wieckenberg als Überraschungsmeister getippt. Die Wieckenberger sind haushoher Favorit, vorentscheidend ist das Derby aber noch nicht. Buer-Bülse ist viel stärker, als es der Tabellenplatz zurzeit aussagt, weshalb das ein Duell auf Augenhöhe werden wird.“

Darauf hofft auch der einzige Luftgewehr-Erstligist aus Sachsen-Anhalt. Der SV Gölzau empfängt am heimischen Schießstand Titelverteidiger SSG Kevelaer und die Braunschweiger SG 1545. Mit aktuell 2:6-Punkten liegt Gölzau auf Rang zehn der Zwölferliga, die bisherige Leistung stuft Hans Cebula folgendermaßen ein: „Das Leistungsgefälle war in den ersten vier Wettkämpfen zu groß, deshalb die Bewertung: 2x gut, 2x unzufrieden.“ Dabei gelang der Auftakt gegen das Team Wetterau (4:1), und auch trotz des 1:4 gegen ST Hubertus Elsen konnte das Team mit 1976 Ringen überzeugen. Gegen den Seriensieger Kevelaer rechnet sich Cebula nicht viel aus („Wir wollen als Außenseiter gegen Kevelaer mit einer möglichst guten Leistung abschließen!“), gegen die zwei Zähler besser positionierten Braunschweiger soll das Punktekonto aufgestockt werden („Gegen Braunschweig wollen wir möglichst erfolgreich sein.“). Grundsätzlich wird in Gölzau ein einstelliger Tabellenplatz angestrebt, dazu „müssen gleichmäßigere Serien auf vorhandenem hohen Niveau abgeliefert werden.“

Neben Freiheit vs. Wieckenberg kommt es auch zwischen Elsen und dem SV Kamen (beide 6:2-Zähler) zu einem weiteren Spitzen-Duell im Norden.

Süden: Top-Duell Vöhringen vs. Bund München
4:4-Mannschaftspunkte und 9:11-Einzelpunkte. Die Bilanz des SV Petersaurach ist nach den ersten vier Matches nahezu komplett pari-pari, was Trainer Günther Reizammer so einordnet: „Wir sind im Soll! Eine ausgeglichene Bilanz bei den Mannschaftspunkten ist nach vier Wettkämpfen okay.“ Und auch wenn er sagt, dass daran gearbeitet werde, die Leistung in allen Mannschaftsteilen zu stabilisieren und zu verbessern, muss festgestellt werden: Mit 1975, 1973, 1971 und 1983 Ringen sind die Petersauracher gut unterwegs. Einen großen Anteil daran haben Edoardo Bonazzi/ITA (398,5) und Barbara Schläpfer/SUI (399,5), die bei ihren bisherigen je zwei Auftritten überzeugten. Wer am Wochenende zum Einsatz gegen Germania Prittlbach und die FSG Diessen kommt, ist noch unklar, sicher ist dagegen, dass der Verein die Wettkämpfe live auf Sportdeutschland.TV streamt. Reizammer hofft auf einen entsprechenden Rahmen: „Wir wollen gute sportlich, individuell gute Wettkämpfe abliefern, begeisterte Zuschauer und ein volles Haus haben.“ Und wer weiß, vielleicht kann das Team dann auch noch ganz oben angreifen, aber Reizammer denkt zunächst Schritt für Schritt: „Ich bleibe bei meiner Linie, zuerst die Grundlage, den Klassenerhalt, sicherzustellen – dann kann man sich das nächste Ziel setzen.“

Bei Eichenlaub Saltendorf, dem zweiten Süd-Gastgeber des Wochenendes, verlief der Auftakt alles andere als geplant: Acht Einzelpunkte, aber vier Niederlagen. Teammanager Uwe Wachter spricht Klartext: „Mit null Punkten braucht man kein Prophet zu sein: Für Saltendorf geht es jetzt nur noch um den Klassenerhalt.“ D.h. das Team um die erfahrenen Schützen Andreas Preis, Helmut Kächele oder Julia Moser ist gefordert, doch leicht wird es nicht: „Mit Coburg und Fürth haben wir im Heimkampf zwei ganz große Kaliber vor der Brust. Ganz ehrlich gesagt, sind die beiden wohl im Moment eine Nummer zu groß für uns. Sollte uns ein Sieg gelingen, wäre das schon eine Überraschung“, meint Wachter. Hoffnung macht der erste Auftritt des frischgebackenen KK-Weltmeisters Alexander Schmirl („Allein seine Anwesenheit ist schon ein immenser Motivationsschub für das gesamte Team!“) und das Gefühl, in vertrauter Umgebung zu schießen: „Vor heimischer Kulisse zu gewinnen, ist immer ein tolles Gefühl, aber auch ein immenser Druck für unsere Schützen. Das macht es in der momentanen Verfassung nicht einfacher.“

Das klare Ziel Bundesligafinale hat der SV Pfeil Vöhringen, zumal der Verein Gastgeber des Höhepunkts im Februar (3./4.) in Neu-Ulm ist. Der aktuelle Tabellenführer der Südstaffel hat eine echte Aufgabe am Wochenende, denn mit Diessen (6:2) und Der Bund München (8:0) sind zwei Top-Teams Gegner. Ein weiteres Duell aus dem oberen Tableau ist die Begegnung SSV Kronau vs. SSG Dynamit Fürth (jeweils 6:2-Punkte).

Die Ansetzungen des 3. Wochenendes in der Bundesliga Luftgewehr

Nord: 4. November in Osterode und Weißandt-Gölzau
15.00 Uhr: SV Kamen - SuSC Müllenborn & Braunschweiger SG - Wissener SV 1545
16.30 Uhr: ST Hubertus Elsen - BSV Buer-Bülse I & SV Petersberg - Team Wetterau
18.00 Uhr: SB Freiheit I - SV Wieckenberg & SV Gölzau I - SSG Kevelaer

Nord: 5. November in Osterode und Weißandt-Gölzau
10.00 Uhr: ST Hubertus Elsen - SV Kamen & Wissener SV - SV Petersberg
11.30 Uhr: SuSC Müllenborn - SV Wieckenberg & Team Wetterau - SSG Kevelaer
13.00 Uhr: SB Freiheit I - BSV Buer-Bülse I & SV Gölzau I - Braunschweiger SG 1545

Süd: 4. November in Veitsbronn und Teublitz
15.00 Uhr: FSG Diessen - SV Pfeil Vöhringen & SV Fenken - Gmütlichkeit Luckenpaint
16.30 Uhr: Der Bund München - SV Niederlauterbach & SSV Kronau - SSG Dynamit-Fürth
18.00 Uhr: SV Petersaurach - Germania Prittlbach & Eichenlaub Saltendorf - SG Coburg

Süd: 5. November in Veitsbronn und Teublitz
10.00 Uhr: SV Pfeil Vöhringen - Der Bund München & SSV Kronau - SV Fenken
11.30 Uhr: SV Niederlauterbach - Germania Prittlbach & Gmütlichkeit Luckenpaint - SG Coburg
13.00 Uhr: SV Petersaurach - FSG Diessen & Eichenlaub Saltendorf - SSG Dynamit-Fürth