Bundesliga
Bundesliga Luftgewehr: Die Entscheidungen sind gefallen
Der SV Wieckenberg, ST Hubertus Elsen, SSG Kevelaer und SB Freiheit I aus dem Norden sowie der SV Pfeil Vöhringen, SSV Kronau, SG Coburg und der Bund München aus dem Süden werden am 3./4. Februar in Neu-Ulm beim Bundesligafinale den Luftgewehr-Titel unter sich ausmachen. Der SV Petersberg und der SV Niederlauterbach steigen in die 2. Bundesliga ab. Tickets für das Finale gibt es unter www.ulmtickets.de
Im Bundesligafinale in Neu-Ulm kommt es am 3. Februar zu folgenden 1/4-Duellen
SV Pfeil Vöhringen (Süd-1.) vs. SB Freiheit I (Nord-4.)
SG Coburg (Süd-3.) vs. ST Hubertus Elsen (Nord-2.)
SSV Kronau (Süd-2.) vs. SSG Kevelaer (Nord-3.)
Der Bund München (Süd-4.) vs. SV Wieckenberg (Nord-1.)
Norden: Gölzau rettet sich in zehnte BL-Saison
An der Spitze gab es lediglich die Frage, in welcher Reihenfolge schließen die vier Top-Teams die Vorrunde ab. Dabei gab sich kein Team irgendeine Blöße, sodass auch die Reihenfolge unverändert blieb: Der SV Wieckenberg krönte sich mit lediglich einer Niederlage zum Nordmeister, dahinter folgen Elsen, Kevelaer und Freiheit mit jeweils 18:4-Punkten, lediglich getrennt durch die Einzelpunkte. Für einen Paukenschlag sorgte Vizemeister Elsen, das mit 1994 Ringen den eigenen deutschen Rekord um einen Ring hochschraubte.
Die große Spannung und Dramatik spielte sich im Norden dagegen im Tabellenkeller ab, da gleich fünf Teams noch in Abstiegsgefahr waren. Dabei gab es zwei große Gewinner und zwei Verlierer: Der SV Gölzau katapultiert sich vom letzten Platz mit zwei Siegen auf Rang neun, der BSV Buer-Bülse setzte seine Siegesserie fort und sprang mit zwei weiteren Erfolgen auf Platz fünf. Dagegen gab es beim SV Petersberg und dem Team Wetterau lange Gesichter, denn der Abstieg (Petersberg) bzw. die Relegation (Wetterau) stehen fest.
Gölzau setzte sich im „Abstiegs-Krimi“ gegen Petersberg mit 4:1 durch, doch was sich deutlich anhört, war alles andere als eine klare Angelegenheit. Denn nach den fünf Duellen stand es 2:1 für Gölzau und zwei Stechen mussten über den Sieger entscheiden. Sowohl Weronika Bartnik (10,6:10,5 gegen Johanna Tripp) und Charleen Bänisch (9:8 gegen Tom Barbe) siegten und sorgen für Jubel bei den Gölzauern, die tags darauf noch ein 3:2 gegen den SV Kamen folgen ließen und somit einen Riesen-Satz in der Tabelle tätigten: „Für uns war es ein sehr aufregendes und wichtiges Wochenende. Das Ende dieser Saison war für uns eine neue und harte Erfahrung, weil wir in unseren letzten neun Jahren in der 1. Bundesliga immer erfolgreicher punkten konnten und nie so stark in den Siegdruck zum Erhalt der Klasse gekommen sind wie dieses Mal. Wir hatten in dieser Saison leider häufig Schwierigkeiten in den einzelnen Duellen unser Niveau beständig zu zeigen und haben dadurch oft Punkte verloren“, meinte Gölzaus Schützin Charleen Bänisch, die bereits wieder vorausblickte: „Wir sind stolz darauf ins 10. Jahr als einzige Ost-Mannschaft gekommen zu sein und unser Saisonziel, eine einstellige Platzierung, doch noch erreicht zu haben. Es war auch schön, die Freude über den Klassenerhalt von anderen Mannschaften gespürt zu haben und wir freuen uns auf eine neue Saison mit fairen und spannenden Wettkämpfen.“
Freude auf der einen Seite, Niedergeschlagenheit bei Petersberg. Lea Ruppel zeigte sich gefasst und analysierte die Saison: "Die Niederlage gegen Gölzau war schon sehr ärgerlich und spiegelt zugleich unsere gesamte Saison ziemlich gut wider. Wir haben immer knapp verloren, in den meisten Fällen haben wenige Ringe gefehlt, um das 2:3 zu einem 3:2 zu wandeln, aber das sollte diese Saison nicht sein. Das Glück, was wir letztes Jahr hatten, blieb dieses Jahr komplett aus. Das ist schon sehr schade, da wir als Mannschaft auch unser ringstärkstes Jahr hatten, seitdem Petersberg in der ersten Bundesliga schießt. Wir sind aber guter Dinge, dass wir uns in der 2. Bundesliga gut schlagen werden und wollen auf jeden Fall nochmal angreifen."
Dann ist auch der BSV Buer-Bülse dabei. Der Traditionsverein und letztjährige Dritte des Bundesligafinals erlebte einen Horrorstart mit sechs Pleiten in die Saison, festigte sich dann jedoch und belegte nach Erfolgen gegen Müllenborn (4:1) und das Team Wetterau (5:0) den fünften Platz. „Nach sechs Niederlagen zum Start mit vielen personellen Problemen ist Platz fünf überraschend. Ich bin wahnsinnig stolz auf das Team und dessen Entwicklung. Wir haben an diesem Wochenende sehr gut abgeliefert und gezeigt, was in uns steckt“, meinte Trainer Frank Pawelke im Anschluss an diese Achterbahn-Saison.
Für das Team Wetterau ist diese noch nicht vorüber, am 28. Januar findet in Hannover die Relegation statt, dann mit fünf Zweitligisten, die um die zwei Plätze im Oberhaus schießen.
Süden: Coburg mit Stechschuss ins Finale
Während im Norden bereits vor dem abschließenden Vorrunden-Wochenende „oben“ alles klar war, mussten im Süden die beiden letzten Wettkämpfe entscheiden. Zunächst ging es im direkten Duell zwischen den punktgleichen Teams von SV Pfeil Vöhringen und dem SSV Kronau um den prestigeträchtigen Süd-Titel. Angeführt von der abermals überragenden Anita Mangold, die auch in ihrem elften Duell ungeschlagen blieb und zum dritten Mal die perfekten 400 Ringe schoss, gewannen die Vöhringer 4:1 und sicherten sich den Platz an der Sonne durch ein 5:0 gegen Saltendorf. Dementsprechend positiv fiel das Fazit der Nummer eins aus Vöhringen aus: „Wir sind einfach nur glücklich, dass wir die Saison mit zwei Siegen und einer super Mannschaftsleistung abschließen konnten. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir als Südmeister ins Finale einziehen. Für mich persönlich ist die Saison einfach nur perfekt gelaufen. Mit konstant hohen Leistungen konnte ich alle meine Duelle gewinnen und so wichtige Punkte für mein Team sammeln. Dann habe ich es auch endlich geschafft, volle 400 Ringe zu schießen, und das gleich drei Mal. Das in der nächsten Saison zu toppen, wird wirklich schwer.“
Kronau sicherte sich Platz zwei durch ein 4:1 über Luckenpaint, aber um die Finalplätze drei und vier gab es ein extrem spannendes Rennen zwischen Coburg, München und Fürth. Alle drei Vereine hatten ihr erstes Duell am Wochenende gewonnen, sodass im Match zwischen München und Coburg die Entscheidung fiel, und bei dieser ging es um Millimeter. Denn nach Duellen auf den Positionen zwei bis fünf stand es 2:2, in der Spitzenpaarung Peter Gorsa (München) gegen Jiri Privratsky (Coburg) musste nach einem 399:399 das Stechen entscheiden. „Es war vorhersehbar, dass es ein Duell auf Augenhöhe wird, es war besser als Kino für manche Zuschauer. Wenn die Bundesliga immer so laufen würde, wäre das top für die Zuschauer und schlecht für die Nerven der Schützen – aber genauso muss es sein“, meinte Maximilian Dallinger nach dem Wettkampf. Sowohl Gorsa als auch Privratsky setzten ihre erste drei Schüsse in die Zehn (Dallinger: „Ich habe damit gerechnet, dass es im Stechen erst im vierten Schuss entschieden wird, weil auf der Position eins die Neun einfach sehr selten ist.“), sodass der vierte Schuss, der in Zehntel gewertet wird, die Entscheidung über die Finalteilnahme von Coburg bringen musste. Gorsa legte eine 10,1 vor, die Privratsky mit einer 10,7 konterte und für Jubelschreie und Emotionen sorgte: „Beide Teams sind im Finale, Fürth ist unglücklich rausgekegelt. Dementsprechend haben wir uns gefreut. Das Finalticket mit dem Stechschuss zu lösen, ist spannungstechnisch das Größte. Es waren ein paar feuchte Augen dabei, aber das ist nach einer langen Saison absolut in Ordnung“, so Dallinger. Den Münchenern reichten die zwei Einzelpunkte, Fürth half auch das abschließende 4:1 gegen Niederlauterbach nicht mehr. Alle drei Teams wiesen 16:6-Zähler auf und waren lediglich durch die Einzelpunkte (Coburg 35:20, München 33:22, Fürth 32:23) getrennt.
Im Tabellenkeller waren der SV Fenken sowie Eichenlaub Saltendorf die Gewinner. Fenken machte mit einem 3:2 gegen den SV Petersaurach den Klassenerhalt perfekt, Saltendorf gelang dies im „Kellerduell“ gegen den SV Niederlauterbach. Durch das 4:1 sprangen die Saltendorfer noch auf Platz zehn. Während Niederlauterbach den Gang in die Zweitklassigkeit antreten muss, kann Luckenpaint diesen in der Relegation am 28. Januar in Pforzheim noch abwenden.
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