Bundesliga
Bundesliga Luftgewehr: Spektakulärer Auftakt in Nord und Süd
Allein die nackten Zahlen des ersten Vorrunden-Wochenendes in der Bundesliga Luftgewehr lesen sich beeindruckend: Zehn Mal wurde die perfekte 400 geschossen, zwölf Mal lautete das Ergebnis 3:2, drei Mal musste ein Stechen über den Gesamtsieg entscheiden, 1990 Ringe waren das Top-Ergebnis und sieben Teams starteten mit 4:0-Zählern.

Norden: Vereins-Quartett mit Doppelsieg zum Auftakt
Der Titelverteidiger ST Hubertus Elsen startete erwartungsgemäß in die 28. Bundesligasaison und führt nach dem ersten Wochenende die Tabelle im Norden an. Dennoch war vor allem das 4:1 in der Neuauflage des diesjährigen Goldfinals gegen die SB Freiheit hart umkämpft. So musste auf Position eins ein Stechen über den Punkt entscheiden, nachdem sowohl Istvan Peni (Elsen) als auch Victor Lindgren (Freiheit) eine 400 geschossen hatten. Im vierten Stechschuss war die Sache dann eindeutig: Peni siegte mit 10,8:9,2 – am Ende hieß es in der Gesamtzahl der Ringe 1987:1985. Dieses Ergebnis toppten die Paderborner einen Tag später gegen den SV Kamen um einen Ring und siegten nochmals mit 4:1, wobei Peni und Lea Ruppel mit 399 Ringen knapp das perfekte Ergebnis verpassten. Dementsprechend glücklich war Ruppel mit dem mehr als gelungenen Start in die Saison: „Wir sind mit unserem Auftakt sehr zufrieden. Wir konnten den Zuschauern zwei starke Wettkämpfe zeigen und an beiden Tagen 4:1 gewinnen. Dadurch haben wir uns einige Einzelpunkte sichern können, die hintenraus womöglich wirklich wichtig werden. Das erste Wochenende ist immer spannend, weil man erstmal wieder in den Bundesliga-Modus finden muss und man nie weiß, wie sich Schützen aus anderen Vereinen das Jahr über entwickelt haben. Das haben wir als Team aber gut gemeistert und freuen uns auf das nächste Wochenende.“
Das gilt mit Sicherheit auch für die SSG Kevelaer, den SuSC Müllenborn und den BSV Buer-Bülse. Denn auch dieses Trio startete mit zwei Siegen in die neue Saison, wobei alle drei Teams dafür mächtig kämpfen mussten. Denn es wurde jeweils nur mit dem „Minimalergebnis“ von 3:2 gewonnen – wie überhaupt neun (!) der zwölf Begegnungen im Norden mit diesem Ergebnis endeten und damit die Ausgeglichenheit der Liga demonstrierten. Doch damit nicht genug der Dramatik: Müllenborns Katharina Mentzel (gegen Svenja Neidhart, SV Hubertus Steinbach) und Kevelaers Franka Janßen (gegen Dennis Welsch, SV Wieckenberg) siegten erst mittels Stechschuss. Buer-Bülse sackte die ersten Punkte gegen den SV Kamen ein, ehe tags darauf auch Steinbach bezwungen wurde. Leila Hoffmann, die jeweils einen Punkt zum Erfolg beisteuerte, meinte: „Einen guten Start in die Saison mit vier Mannschaftspunkten hinzulegen, war sehr wichtig für uns. So haben wir eine solide Grundlage für den Anfang, auf die wir in den nächsten Wochen aufbauen können. Wir hatten ordentlich Unterstützung vor Ort, die uns bis zum Ende sehr gut gepusht hat. Das weckt natürlich in solchen knappen Wettkämpfen wie Samstag noch einmal mehr den Kampfgeist, den wir bis zum Ende an allen Positionen brauchten, um die Punkte mitzunehmen.“
Vizemeister SB Freiheit erwischte dagegen einen kapitalen Fehlstart und ist neben Steinbach, dem SV Gölzau und Kamen punktlos.

Süden: Maxi Dallinger schießt das begehrte „Double“
Im Süden der Republik rangieren nach den ersten zwei Wettkämpfen zwei der Top-Favoriten ganz oben: Der Bund München und der SV Pfeil Vöhringen wurden nahezu von allen Beteiligten als Kandidaten für das Bundesligafinale in Rotenburg an der Fulda genannt. Der Bund siegte zweimal souverän. Dem 5:0 gegen Gemütlichkeit Mertingen folgte ein 3:2 gegen die FSG Kempten, das sich allerdings nur knapp anhört. Mehr zu kämpfen hatte der SV Pfeil Vöhringen, der sich gegen den SV Fenken überraschend schwertat und es dem Stech-Sieg von Amelie Kraus gegen Luisa Günther zu verdanken hatte, nicht mit einer Niederlage in die Runde zu starten. „Es spricht für eine spannende Liga, die viel für uns alle bereithält und uns nicht entspannen lässt“, sagte Maximilian Dallinger danach. Überhaupt der DSB-Kaderschütze: Zweimal ging Dallinger an den Stand, zweimal lieferte er 400 Ringe ab: „Es war nicht das erste Double, das ich geschossen habe. Das ist mir vor zwei Jahren in Coburg schon einmal gelungen. Ich hoffe, da kommen noch einige weitere dazu. Das gefällt mir natürlich recht gut. Es war gut zu schießen, das Flair auf dem Stand war etwas heimeliger und vielleicht etwas leichter zu schießen. Aber ich habe grundsätzlich gut geschossen, im zweiten Wettkampf war es eine 424,3.“ Beim 4:1 gegen den SSV Kronau schoss auch Vöhringens Inderin Elavenil Valarivan 400 Ringe, sodass am Ende das erste Mal in der Saison die 1990 Ringe fielen.
Die fielen (noch) nicht bei Eichenlaub Saltendorf (1982 & 1984), dennoch ist der Klub einer der großen Gewinner des ersten Wochenendes. Gegen Gmütlichkeit Luckenpaint (5:0) und Gemütlichkeit Mertingen (4:1) ließen es die Oberpfälzer wenig gemütlich angehen und sind erster Tabellenführer im Süden. Sabrina Hößl nennt einige Gründe für den gelungenen Start: „Wir haben uns vor der Saison mit Mary (Tucker, Anm. d. Red.), Vanessa (Gleißner, Anm. d. Red.), und Sarah (Morgott, Anm. d. Red.) sehr gut verstärkt und können da diese Saison schon ein bisschen mehr nach vorne gucken. Unseren bisherigen Teamrekord konnten wir dieses Wochenende auch direkt erhöhen. Wir haben viel Spaß im Team und schauen einfach mal wie's weiterläuft. Um am Ende vorne mitspielen zu können, ist jeder Sieg und jeder Einzelpunkt wichtig. Das Oberpfalzderby gegen Luckenpaint war schon immer eine spannende Begegnung, die auch mal erst im letzten Schuss entschieden werden konnte. Dieses Wochenende konnten wir das 5:0 einpacken, was uns als Team sehr gefreut und motiviert hat. Gegen Mertingen als Aufsteiger sah es am Anfang sehr ausgeglichen aus, da konnten wir erst in der zweiten Hälfte den Sieg klarmachen. Aufsteiger darf man halt auch nie unterschätzen.“
Mit Mertingen und der SSVG Brigachtal sind zwei Aufsteiger ohne Sieg gestartet, zudem ist auch der SV Fenken zu Saisonbeginn unten zu finden.