Weltcup

Weltcupfinale Doha: Bronze für Janßen & Vennekamp

07.12.2025 18:10

Gewehrschützin Anna Janßen und Pistolenschützin Doreen Vennekamp haben dem Deutschen Schützenbund beim Weltcupfinale in Doha/Katar einen bronzenen Jahresabschluss beschert. Das Duo wurde im Kleinkaliber-Dreistellungskampf bzw. mit der Sportpistole jeweils Dritter und kassierte jeweils 2.000 Euro Prämie. Dagegen verpassten Florian Peter und Emanuel Müller als Sechster bzw. Siebter mit der Schnellfeuerpistole Edelmetall.

Foto: Maximilian Dallinger / Zufrieden mit Bronze beim Weltcupfinale: Anna Janßen.
Foto: Maximilian Dallinger / Zufrieden mit Bronze beim Weltcupfinale: Anna Janßen.

Nach der Silbermedaille durch Christian Reitz mit der Luftpistole am ersten Tag des Weltcupfinals in Doha gingen gleich vier deutsche Athleten am zweiten Tag ambitioniert in die Wettkämpfe. Den Anfang machte Gewehrschützin Anna Janßen, die sich zunächst bravourös in der Qualifikation behauptete und ihre Qualitäten zeigte, als sie gefordert waren: „Ich war verhältnismäßig entspannt, weil ich die erste Zehnerserie stehend mit zwei sicheren Zehnern ausgeschossen habe. Danach konnte ich es genauso umsetzen und blieb souverän.“ Die perfekte 100 war die Folge und starke 591 Ringe und Platz sechs die Konsequenz.

Im Finale ging es gegen die gesamte Weltelite, die vor allem durch die starken Europäerinnen geprägt war. Janßen startete sehr ordentlich und beendete den Kniendanschlag als Vierte. Mit dem besten Liegenschießen (104,6 Ringe) aller acht Finalistinnen schob sie sich auf Position drei. Nach den zwei Stehend-Serien war sie Zweite, nur die überragende Norwegerin Jeanette Hegg Duestadt war enteilt. Auch bei den Einzelschüssen blieb Janßen stabil, rutschte jedoch auf den Bronzerang ab, weil ihre Schüsse 15 und 16 stehend "nur" 9,8 und 10,0 Ringe brachten und sie von der Britin Seonaid McIntosh noch überholt wurde. Dennoch war Janßen sehr zufrieden, zumal sie sich in der nacholympischen Saison einen großen Teil auch ihrem Studium gewidmet hatte: „Bronze fühlt sich unfassbar gut an. Zwar war die WM gut geschossen, aber ich bin nicht richtig zufrieden nach Hause geflogen. Dass ich jetzt in dem Finale dabei war und dann so gut zurechtgekommen bin mit dem neuen Format und auf dem Podest zu stehen mit Jeanette und Seonaid hat mir sehr viel Freude bereitet und ist ein sehr schöner Abschluss für so ein Jahr.“

Kurze Zeit später wurde erneut im deutschen Lager gejubelt. Doreen Vennekamp belohnte sich nach einer längeren „Durststrecke“ endlich wieder mit einer Medaille: „Dieses Jahr mit einer Einzelmedaille abschließen zu können, bedeutet mir sehr viel und bringt Motivation für die neue Saison.“ Im Finale der besten acht Schützen war Vennekamp immer vorne dabei und lag nach fünf Serien mit 21 Treffern bzw. sechs Serien mit 24 Treffern sogar in Führung. In den drei folgenden Fünferserien leuchteten jedoch zu viele Lampen rot, sodass die gebürtige Ronneburgerin noch auf den Bronzerang hinter die siegreiche Inderin Kaur Simranpreet und die Chinesin Qianxun Yao abrutschte. „Nachdem wir dieses Jahr so viel ausprobiert haben, fehlte etwas die Sicherheit. Auch wenn ich mit dem Vorkampf und dem Finalende nicht zufrieden bin, zeigt sich endlich, dass wir dieses Jahr die richtigen Entscheidungen getroffen haben“, so Vennekamp. In der Qualifikation hatte sie sich mit ordentlichen 584 Ringen als Sechste für das Finale qualifiziert.

Foto: DSB / Endlich wieder eine Medaille: Doreen Vennekamp wurde mit der Sportpistole Dritte in Doha.
Foto: DSB / Endlich wieder eine Medaille: Doreen Vennekamp wurde mit der Sportpistole Dritte in Doha.

Hoffnung auf eine weitere Medaille machten sich auch die Schnellfeuerschützen. Zumal mit Florian Peter und Emanuel Müller zwei DSB-Akteure an den Start gingen. Peter war bei der Eröffnungsfeier des Weltcupfinals zum zweitbesten Pistolenschützen des Jahres gewählt – nur der chinesische Luftpistolen-Weltranglistenerste Kai Hu wurde von einer Fachjury bestehend aus Journalisten, Sportlern und Trainern – vor ihn gesetzt. In der Qualifikation zeigte der Europameister mit zwei guten Halbprogrammen und 586 Ringen (3. Platz) seine Qualitäten („Der Vorkampf lief ganz gut, und mit dem bin ich auch zufrieden.“), Landsmann Emanuel Müller, der in diesem Jahr mit vierten Plätzen bei WM und EM seinen internationalen Durchbruch geschafft hatte, zog mit 583 Ringen („Mit der Qualifikation bin ich sehr zufrieden. Ich hatte super viele knappe, also 9,9er. Das zeigt mir, dass definitiv auch mehr möglich ist.“) als Sechster ebenfalls in das Finale ein.
In diesem schossen beide wahrlich nicht schwach, das Format war nur etwas ungewohnt: „Das Finale war etwas chaotisch. Wir hatten erst gestern eine Erklärung dazu bekommen, wie der Ablauf mit nunmehr acht Finalisten sein soll. Trotzdem war mein Start okay. 3/4/4, fast ein 4er Schnitt, da ist es keine Schande, rauszufliegen“, so Müller, der Platz sieben belegte. Peter schoss ein ähnliches Level, überstand das Shootoff, verabschiedete sich dann aber nach nur einem Treffer in der vierten Serie als Sechster aus dem Wettbewerb: „Der neue Modus war echt ungewohnt, und ich bin deswegen einfach nicht richtig in das Finale gekommen. Dadurch hat es nicht ganz so geklappt, wie ich es mir vorgestellt habe, aber ich habe definitiv viel für das nächste Finale gelernt“, meinte Peter danach. Das Jahr 2025 stufte er sehr positiv ein: „Mit dem Jahr an sich bin ich super zufrieden. Ich hatte viele tolle Wettkämpfe, bin Europameister geworden und habe den Weltcup in China gewonnen. Natürlich wäre eine Medaille bei der WM oder dem Weltcupfinale die Krönung gewesen. Aber ich bin trotzdem sehr zufrieden.“

Am Ende ist es eine sehr positive Bilanz des deutschen Teams: Sechs Athleten gingen an den Start, die Hälfte belohnte sich mit Edelmetall und einem netten Weihnachtsgeld.

Das deutsche Team beim Weltcupfinale
Athleten: Anna Janßen (Freising, KK-Dreistellungskampf), Doreen Vennekamp (Ronneburg, Sportpistole), Maximilian Dallinger (Freising, Luftgewehr), Christian Reitz (Regensburg, Luftpistole), Florian Peter (Obertshausen), Emanuel Müller (Pfullingen, beide Schnellfeuerpistole)
Betreuer: Wolfram Waibel, Claudia Verdicchio-Krause, Detlef Glenz, Michaela Huck

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